11.10.2016 19:43:46

Regierung erzielt Einigung über Atommüll-Lagerung - Kreise

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung beendet für die Atomkonzerne in Deutschland eine Phase der Verunsicherung. Am Montagabend einigte sich eine Runde aus Staatssekretären mehrerer Ministerien auf letzte Details zur Zwischen- und Endlagerung des strahlenden Mülls, wie Dow Jones Newswires aus Regierungskreisen erfuhr. Schon am Mittwoch kommender Woche soll die Einigung vom Kabinett in der Form eines Gesetzentwurfs besiegelt werden.

   Bereits im Frühjahr hatte eine von der Regierung eingesetzte Kommission unter Leitung des Grünen-Politikers Jürgen Trittin grundsätzlich ausgearbeitet, wie mit den gefährlichen Altlasten aus den Kernkraftwerken von Eon, RWE, Vattenfall und EnBW umgegangen werden soll. Die Politik fürchtete, dass die angeschlagenen Versorger in die Pleite rutschen könnten und der Staat womöglich auf der Entsorgung der Brennstäbe sitzen bleiben würde.

   Nun soll ein öffentlich-rechtlicher Fonds gebildet werden, aus dem Zwischen- und Endlagerung bezahlt werden. Gespeist wird er aus den Rückstellungen der vier Unternehmen und einem Risikoaufschlag. Die Summe von 23,3 Milliarden Euro entspricht dem Stand von 2014 und muss allerdings noch für 2015 und 2016 aufgezinst werden. Im Gespräch ist ein Betrag von über 26 Milliarden Euro.

   Während die öffentliche Hand für Zwischen- und Endlagerung verantwortlich ist, bleiben die Betreiber für Abriss und Entsorgung der Atomkraftwerke in der Pflicht. Strittig war bis zuletzt, wie die Behälter mit dem radioaktiven Müll verpackt sein müssen. Die ausstehende Einigung hatte zuletzt die Aktienkurse der vier Unternehmen belastet.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   October 11, 2016 13:13 ET (17:13 GMT)

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