Schwerer Stand |
22.08.2024 16:07:00
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Redcare Pharmacy- und DocMorris-Aktien schwächeln: Online-Apotheken mit schwerem Stand
Für die Aktien des Konkurrenten DocMorris geht es am Donnerstag in Zürich nochmals zeitweise um 0,67 Prozent auf 41,72 Franken nach unten. Die Schweizer hatten zu Wochenbeginn die Talfahrt der Kurse von Online-Apotheken eingeleitet mit einem enttäuschenden Ausblick.
Aktuell beläuft sich das Wochenminus bei Redcare auf gut sieben Prozent und bei DocMorris sogar auf 13,6 Prozent. Auch im längeren Vergleich steht Redcare viel besser da, denn sie waren zuletzt mit Spitzenkursen von etwa 150 Euro auf dem höchsten Niveau seit Ende 2021 angekommen, als die Corona-Pandemie noch akut war. Der Wert von DocMorris ist seit dieser Zeit nur noch einen Bruchteil Wert wegen individueller Probleme. Bei der Einführung des E-Rezeptes in Deutschland sehen Experten einen Vorsprung bei Redcare.
Die Deutsche Bank gab am Donnerstag ihre bisherige Kaufempfehlung für DocMorris auf, während sie für Redcare Bestand hat. Der langsamere Anlauf als erwartet beim elektronischen Rezept mache zusätzlichen Finanzierungsbedarf nötig, argumentierte Analyst Jan Koch und kappte das Kursziel um mehr als die Hälfte auf 45 Franken, was nur noch knapp über dem aktuellen Kurs des Schweizer Unternehmens liegt. Sein neues DocMorris-Votum lautet "Hold".
Laut Koch erhöht DocMorris das Vermarktungsbudget, um bei der Einführung des E-Rezeptes mit Redcare gleichzuziehen. Es sei aber nicht klar, warum dies nicht zu einem höheren Umsatzbeitrag im zweiten Halbjahr führen sollte. Wegen des höheren Finanzbedarfs werde die Wahrscheinlichkeit größer, dass das Unternehmen erneut den Kapitalmarkt anzapfen müsse.
Deutsche Bank fürchtet Kapitalerhöhung bei DocMorris
Das von DocMorris gesenkte Jahresumsatzziel stimmt die Deutsche Bank misstrauisch. Analyst Jan Koch schließt nun eine weitere Kapitalerhöhung bei der schweizerischen Online-Apotheke nicht mehr aus. In einer am Donnerstag vorliegenden Studie strich er seine Schätzungen zusammen, kappte sein Kursziel um mehr als die Hälfte und gab die Kaufempfehlung auf.
Der langsamer als erwartet stattfindende Anlauf beim elektronischen Rezept (E-Rezept) mache zusätzlichen Finanzierungsbedarf nötig, schrieb Koch in Reaktion auf die am Dienstag vorgelegten Quartalszahlen. Er verstehe zwar, dass DocMorris - wie zur Zahlenvorlage angekündigt - jetzt das Vermarktungsbudget erhöhen wolle, um mit dem Konkurrenten Redcare Pharmacy gleichzuziehen. Zugleich frage er sich, warum das Vorhaben nicht zu einem größeren Umsatzbeitrag im zweiten Halbjahr führen sollte.
Da der höhere Finanzbedarf außerdem die Bilanz belaste, steige die Wahrscheinlichkeit, dass DocMorris erneut den Kapitalmarkt nutzen müsse, um den zusätzlichen Bedarf zu decken. Der Deutsche-Bank-Experte fordert daher erst einmal mehr Transparenz rund um das E-Rezept und Aufschluss darüber, wie DocMorris den für die Werbung nötigen Barmittelbetrag finanzieren will.
Im Vergleich zu Redcare moniert er zudem, dass die Wachstumsraten von DocMorris deutlich unter denen des Konkurrenten liegen. Koch senkte seine Schätzungen für das E-Rezept und die bereinigte operative Profitabilität für 2024 und darüber hinaus kräftig. Entsprechend verringerte der Experte sein Kursziel von 99 auf 45 Franken und stufte die Aktie auf "Hold" ab. Mit Blick auf den aktuellen Aktienkurs ergibt sich somit noch ein Kurspotenzial von 8,5 Prozent.
Mit dieser Einstufung empfiehlt die Deutsche Bank auf Basis der erwarteten Gesamtrendite der kommenden zwölf Monate, die Aktie weder zu kaufen noch zu verkaufen.
/tih/ajx/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
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