Milliarden-Deal |
27.05.2022 17:28:00
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Reckitt Benckiser-Aktie im Minus: Reckitt Benckiser arbeitet weiter an Verkauf von US-Babynahrungssparte
Zu den Bietern gehört demnach auch die Buyout-Firma Clayton Dubilier & Rice. Nach Schätzungen einiger Banker und Analysten könnte die Säuglingsnahrungssparte rund 7 Milliarden US-Dollar einbringen.
Der Verkaufsprozess findet vor dem Hintergrund einer landesweiten Knappheit an Säuglingsnahrung statt, die die mehr als 4 Milliarden Dollar schwere Branche ins Rampenlicht gerückt hat. Schon seit Monaten gibt es Engpässe bei der Versorgung, unter anderem aufgrund von Problemen in der Lieferkette, die durch die COVID-19-Pandemie verursacht wurden. Produktrückrufe und ein Produktionsstopp bei Abbott Laboratories haben die Engpässe noch verschärft. Eltern suchen händeringend nach Nachschub und die Führungskräfte der Unternehmen müssen sich den Fragen der Politiker stellen.
Die jüngsten Turbulenzen auf den Aktienmärkten kommt laut Bankern erschwerend hinzu. Es sei ist nicht sicher, dass eine Transaktion zustande komme, hieß es.
Um die Engpässe zu verringern, betreibt Reckitt nach eigenen Angaben seine Fabriken rund um die Uhr, auch sonntags, um die Produktion zu steigern. Der Konzern arbeitet außerdem erklärt, dass es mit der US-Gesundheitsbehörde FDA zusammen, um die Einfuhr von Säuglingsnahrung aus Mexiko zu beschleunigen.
Reckitt ist seit der Übernahme von Mead Johnson Nutrition für 16,6 Milliarden Dollar im Jahr 2017 ein wichtiger Akteur in der globalen Branchen für Babynahrung. Durch die Übernahme erhielt der in London notierte Konzern eine Reihe von Ernährungsprodukten, darunter Enfamil und das Milchergänzungsmittel Sustagen für Kinder.
Aber das Geschäft mit Säuglingsnahrung gehörte nicht zu den Kassenschlagern des Konzerns, der auch Lysol-Reinigungsprodukte der Marke Lysol und die Nurofen-Schmerzmittel herstelle. Reckitt nahm 2020 eine Abschreibung in Höhe von 5 Milliarden Pfund, umgerechnet 6,3 Milliarden US-Dollar, auf das Geschäft vor und begründete dies mit den Herausforderungen in China, wo sich die Geburtenraten verlangsamt haben und die Konkurrenz durch lokale Anbieter sehr stark ist.
Reckitt hat den Großteil seines Geschäfts mit Säuglingsanfangsnahrung in China im vergangenen Jahr an die chinesische Investmentfirma Primavera Capital Group verkauft. Der Wert des Geschäfts belief sich auf 2,2 Milliarden Dollar einschließlich Schulden. Auch aus anderen Märkten, darunter Argentinien, hat sich Reckitt zurückgezogen.
Übrig blieb das Geschäft unter anderem in den USA, auf den Philippinen, in Mexiko und Thailand. Laut Analysten hat Reckitt in den letzten Jahren Marktanteile in den USA gewonnen und erzielt in dem Land etwa die Hälfte des Umsatzes der Babynahrungssparte, aber fast zwei Drittel des Betriebsgewinns.
Durch den Rückruf von Abbott dürfte Reckitt weitere Marktanteile gewonnen haben. Analysten von Barclays schätzen den Reckitt-Anteil auf aktuell 55 Prozent verglichen mit zuvor knapp 40 Prozent. Laut Barclays ist der Anteil von Abbott von rund 40 auf 20 Prozent gesunken.
Reckitt-Aktien notieren in London zeitweise 0,87 Prozent im Minus bei 61,24 Pfund.Von Saabira Chaudhuri und Ben Dummett
LONDON (Dow Jones)
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