Verlustjahr erwartet |
23.09.2014 07:30:00
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RBI warnt vor roten Zahlen im Geschäftsjahr 2014
Zur Erinnerung: Für das erste Halbjahr 2014 hat die RBI noch einen Nettogewinn von 344 Millionen Euro ausgewiesen.
Raiffeisen muss in Ungarn für umstrittene Fremdwährungskreditvergaben bluten. Das kostet die Bank bis zu 240 Millionen Euro. 67 Millionen Euro wurden im zweiten Quartal dafür zur Seite gelegt. Der größere Rest folgt im zweiten Halbjahr.
Vor allem die politische Krise um die Ukraine treibt die Kreditwertberichtigungen in die Höhe. In Summe dürften die Kreditrisikovorsorgen im Konzern 2014 nun zwischen 1,5 und 1,7 Milliarden Euro ausmachen. Bisher war die Bank von 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro ausgegangen. Auf die ukrainische Aval Bank - auf deren Vermögen ein Werthaltigkeitstest erfolgt - droht eine Markenwertabschreibung von 60 Mio. Euro.
Um einen Prozentpunkt zurückgenommen hat die RBI am Abend auch die mittelfristigen Rentabilitätsziele. Beim Nettogewinn rechnet die Bank, für 2015 wieder eine "mittlere dreistellige Millionenhöhe" zu schaffen.
Wie hoch der Verlust 2014 ausfallen wird, wollte der Vorstand nicht sagen. Bankchef Karl Sevelda sprach von "riesigen Unsicherheitsfaktoren" Deshalb gab es auch noch keine klaren Aussagen zur Dividende. Ohne die aktuellen Sonderbelastungen wäre man positiv gewesen, so die Bank.
Die neu berechneten Belastungen kommen aus der Ukraine und aus Ungarn. "Das sind die Haupttreiber", sagte Risikovorstand Johann Strobl. Einen Zusammenhang mit dem Abschluss der europäischen Stresstests/Bilanzchecks stellt die Bank in Abrede. "Es mag aber durchaus sein, dass wir in einzelnen Fällen Wertberichtigungen gebildet haben oder bilden werden, die auch im Stresstest angemerkt wurden", so Strobl.
Nachdem der ungarische Staat im Sommer der BayernLB die langjährige Problemtochter MKB abgenommen hat, haben ungarische Medien zuletzt über eine mögliche Übernahme auch der Ungarntöchter von Erste Group und auch RBI durch den ungarischen Staat spekuliert. Man habe nicht signalisiert, dass die Bank jetzt zu haben sei, so der RBI-Chef zur APA. Derzeit sei das Thema Ungarn-Verkauf nicht auf der Agenda. Ein für alle Mal ausschließen kann Sevelda einen Verkauf der ungarischen Tochter aber nicht.
Die höheren Wertberichtigungen heuer schlagen zwar auf das Kapital durch. Dennoch betrachtet sich die RBI nach ihrer heurigen 2,8 Mrd. Euro schweren Kapitalerhöhung trotz Staatsgeldrückzahlung nach wie vor ausreichend kapitalisiert. "Wir sehen jetzt keinen Kapitalbedarf", sagte Finanzvorstand Martin Grüll. Hilfreich ist, dass die RBI demnächst als "Kreditinstitutsgruppe" anerkannt werden wird. Von der Finanzmarktaufsicht habe man dazu ein positives Gutachten in Händen.
rf/mik/jeg
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