Europas Bankenaktien fallen 06.07.2015 13:40:00

RBI und Erste unter Druck: "Nein" der Griechen setzt Banken zu

Der Index für Papiere der Geldhäuser der Eurozone sackte um bis zu 3,2 Prozent ab. Vor allem Papiere südeuropäischer Institute wie der italienischen Banco Popolare, der spanischen Banco de Sabadell oder der portugiesischen BCP fielen bei den Anlegern in Ungnade. Ihre Aktien verloren zwischen vier und 5,5 Prozent.

In Wien notierte die Erste Group zu Mittag um 3,15 Prozent tiefer, die Aktie der Raiffeisen Bank International (RBI) lag um 4,3 Prozent unter dem Freitags-Schluss.

An der Börse Frankfurt büßten Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank jeweils 2,5 Prozent ein.

In Mailand lagen die Aktienkurse der UniCredit um 3,8 Prozent im Minus.

Die in den USA notierten Titel der National Bank of Greece stürzten um 15 Prozent ab. Einen Ausverkauf gab es auch bei einem börsennotierten Fonds (ETF) auf griechische Aktien. Er brach im vorbörslichen US-Geschäft um gut 11 Prozent ein.

DAX, EuroStoxx50 und auch den Euro brachte das Ergebnis der Volksabstimmung dagegen nur kurz aus dem Tritt. Die Athener Börse blieb - wie auch die griechischen Banken - bis auf weiteres geschlossen.

"Das Bankensystem wird sehr wahrscheinlich eingefroren bleiben und der paralysierte griechische Zahlungsverkehr beeinträchtigt die Realwirtschaft in den kommenden Wochen zunehmend", sagte Citi-Analyst Ronit Ghose.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wollte am Montag über eine Verlängerung der Notfall-Kredite für die griechischen Geschäftsbanken beraten. Die Geldhäuser der Halbinsel blieben wie in der vergangenen Woche größtenteils geschlossen. Damit soll vermieden werden, dass die Griechen ihre Konten komplett leer räumen und die Banken dadurch in die Pleite trudeln.

Anleger verkauften auch die Anleihen Italiens, Spaniens und Portugals und trieben damit die Renditen der zehnjährigen Titel dieser Länder in die Höhe. Mit 2,317 bis 3,08 Prozent lag die Rendite der Papiere aber nur etwa halb so hoch wie zum Höhepunkt der europäischen Schuldenkrise 2012 und weit unterhalb eines Niveaus, das von Volkswirten als kritisch gesehen wird.

DAX und EuroStoxx50 rutschten zwar zu Handelsbeginn um jeweils mehr als zwei Prozent ab, grenzten ihre Verluste aber schnell wieder ein. Am Mittag notierte der deutsche Leitindex 1,1 Prozent tiefer bei 10.934 Punkten. Sein pan-europäisches Pendant lag 1,5 Prozent im Minus bei 3.389 Zählern. Nach der überraschenden Ankündigung des Referendums in Griechenland vor gut einer Woche waren die Kurse mehr als doppelt so stark eingebrochen. Die Verluste des Euro am Devisenmarkt hielten ebenfalls in Grenzen. Er verbilligte sich um etwa einen halben US-Cent auf 1,1061 Dollar.

rf/snu

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