Wirtschaftswachstum solide |
12.08.2019 18:07:00
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Raiffeisen-Analysten: Österreich trotzt deutscher Konjunkturschwäche
Durch die Exporte nach Tschechien, Ungarn, Polen und andere osteuropäische Länder sei Österreichs Außenhandel breit genug aufgestellt, um die deutsche Industrieschwäche zu kompensieren, erklärte Brezinschek. Allerdings: "Vergessen wir nicht, Österreich ist auch später in den Aufschwung gestartet. Bis 2015 war Österreich gegenüber Deutschland im Nachteil", räumte der Konjunkturexperte ein.
Selbst die bisher stark von Deutschland abhängige österreichische Kfz-Zulieferindustrie steckt die Schwäche bisher weg. Die Probleme der deutschen Autobranche betreffen, so Brezinschek, hauptsächlich den Heimatmarkt. Die Produktion habe sich verlagert, die Kfz-Teile gingen statt nach Deutschland nach China, USA und Belgien. Bei den Exporten nach Großbritannien zeigten sich Vorzieheffekte wegen des bevorstehenden EU-Austritts.
Den Brexit, mögliche neue Steuern im Kampf gegen die Klimakrise und allen voran den von US-Präsident Donald Trump begonnen Handelsstreit sehen die Raiffeisen-Volkswirte als die größten Unsicherheiten für die Weltkonjunktur. Mit der Eskalation des Handelskonflikts mit China 2018 habe das globale Konjunkturklima begonnen, sich einzutrüben. Brezinschek erwartet, dass sich Trump Anfang 2020 mit Blick auf seine Wiederwahl "vom Rabauken zum vertragsorientierten Verhandler" wandelt.
Für Österreich prognostiziert Raiffeisen ein BIP-Wachstum von mindestens 1,3 Prozent heuer und rund 1,2 Prozent im nächsten Jahr. Am Arbeitsmarkt gehen die Analysten 2020 von wieder ansteigenden Arbeitslosenzahlen aus.
(Schluss) pro/kan
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