Rabattschlacht belastet 13.11.2013 09:55:00

Celesio wieder mit schwarzen Zahlen

Hinzu kam ein kräftiger Gegenwind vom starken Euro. Unter dem Strich schrieb die im MDAX notierte Gesellschaft im dritten Quartal nach einem Vorjahresverlust wieder schwarze Zahlen. Das erst Mitte August gesenkte Ergebnisziel bestätigten die Stuttgarter. Im Mittelpunkt steht derzeit aber der geplante Verkauf des deutschen Konzerns an den US-Pharmahändler McKesson für umgerechnet 6,1 Milliarden Euro.

Aufgrund des immer stärker werdenden Wettbewerbsdrucks - nicht zuletzt auch wegen umfangreicher Sparmaßnahmen im europäischen Gesundheitswesen - war das Celesio-Management auf die Suche nach einem Partner gegangen. Erst Ende Oktober hatte sich mit McKesson ein Käufer gefunden. Die Amerikaner sind auf ihrem Heimatmarkt einer der größten Pharmahändler. Sie wollen mit der Celesio-Übernahme nach Europa vordringen und hoffen auf Synergieeffekte. Den 50,01-Prozent-Anteil des Duisburger Mischkonzerns Haniel hat sich McKesson bereits gesichert.

"Der anhaltend intensive Rabattwettbewerb im deutschen Großhandel wirkt sich weiterhin deutlich ergebnisbelastend aus", erklärte Helmes. Sparmaßnahmen und effizientere Strukturen könnten nur einen Teil der negativen Rahmenbedingungen auffangen. Bis zum Jahresende rechnet Celesio mit einem unvermindert harten Preiskampf um Apothekenkunden.

Im dritten Quartal sank der operative Gewinn (EBIT) um mehr als 5 Prozent auf 100,4 Millionen Euro. Unter dem Strich schrieb das Unternehmen nach Minderheiten wieder einen Gewinn von 34,8 Millionen Euro nach einem Verlust von 5,1 Millionen Euro. Allerdings hatten Abschreibungen, etwa wegen des ungünstig gelaufenen DocMorris-Verkaufs und der Kosten für den Konzernumbau, Celesio im Vorjahr in die roten Zahlen gedrückt.

Der Umsatz schrumpfte um 3,5 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro. Neben der anhaltenden Rabattschlacht in Deutschland wirkten sich vor allem staatliche Maßnahmen in Großbritannien negativ auf Umsatz und Ergebnis aus, hieß es. Zudem belasteten ungünstige Wechselkurse die Geschäftsentwicklung. Deshalb will Celesio Kosten etwa im Einkauf deutlich senken. Für 2013 erwartet der Vorstand einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen 405 Millionen und 425 Millionen Euro.

Die Aktien traten im frühen Handel bei 23,23 Euro auf der Stelle. "Die Zahlen sind etwas schlechter als erwartet ausgefallen, stehen aber bei dem Unternehmen ohnehin nur im Hintergrund", sagte ein Börsianer. McKesson hat sich die Mehrheit der Celesio-Aktien für 23 Euro je Aktie gesichert./mne/jha/fbr

STUTTGART (dpa-AFX)

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