20 Millionen US-Dollar |
24.06.2020 10:51:00
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QIAGEN winkt hoher Sondergewinn durch Verkauf einer Beteiligung in den USA
Die Einnahme kann QIAGEN gut gebrauchen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen wegen eines schleppenden Geschäfts in China einen Verlust von 41,5 Millionen Dollar geschrieben, nach einem Gewinn von 190,4 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Für das laufende Jahr hatte QIAGEN aufgrund der Corona-Pandemie Anfang Mai seinen Jahresausblick ausgesetzt.
Am Mittwochmorgen bewegte die Nachricht vom Sondergewinn die Aktie an der Börse allerdings nicht viel: Das Papier verlor zuletzt 0,26 Prozent auf 38,07 Euro.
QIAGEN hatte die rund 8-prozentige Beteiligung an ArcherDX 2015 im Zuge der Übernahme der Enzym-Sparte von Enzymatics erworben. Mit dem Kauf hatte das Unternehmen damals sein Angebot an Produkten für die Genanalyse, das sogenannte Next Generation Sequencing (NGS), ausgebaut. Den Übernahmepreis für das Enzym-Geschäft hatte QIAGEN in seinem Geschäftsbericht für 2015 mit knapp 130 Millionen Dollar beziffert.
ArcherDX stand ursprünglich in den Startlöchern für einen Börsengang, den das Unternehmen nun zugunsten des Zusammenschlusses mit Invitae platzen lässt. Die beiden Unternehmen wollen ihre Expertise im Bereich der Genanalyse für personalisierte Krebstherapien künftig in einer einheitlichen Testplattform zusammenführen.
Gemäß den Übernahmebedingungen zahlt Invitae zunächst 30 Millionen eigene Aktien sowie 325 Millionen Dollar in bar. In Abhängigkeit von bestimmten Meilensteinen kann sich die Zahlung noch um bis zu 27 Millionen weitere Invitae-Papiere erhöhen. QIAGEN als bisheriger Anteilseigner bei ArcherDX erhält eine entsprechende Gegenleistung. In der in Aussicht gestellten Summe von 120 Millionen Dollar vor Steuern ist auch die an die Meilensteine geknüpfte Zahlung komplett berücksichtigt.
Ausgerechnet das Next-Generation-Sequencing (NGS), eine moderne Technik zur schnelleren Auswertung genetischer Daten, die nach einem Konzernumbau 2016 als wichtiger Pfeiler der Wachstumsstrategie gilt, hatte sich bei QIAGEN zuletzt als problembehaftet entpuppt. Im vergangenen Jahr hatte QIAGEN ein entsprechendes Joint-Venture in China beendet.
In der aktuellen Corona-Pandemie ist das Unternehmen wegen seiner Testkits gefragt, für die QIAGEN die Produktion drastisch aufstockt. Wegen der hohen Nachfrage hatte QIAGEN deshalb Anfang Mai für das zweite Quartal eine Belebung der Umsatzdynamik in Aussicht gestellt.
Auch QIAGEN steht selbst womöglich vor einer Übernahme. So will der US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific das Gendiagnostik- und Biotechunternehmen im ersten Halbjahr 2021 für rund zehn Milliarden Euro schlucken. Nach Einschätzung der Analysten der Commerzbank erhöhen der erwartete Buchgewinn und das voraussichtlich gute zweite Quartal den Druck auf die Amerikaner, ihr Angebot für QIAGEN zu erhöhen.
/tav/mne/jha/
VENLO (dpa-AFX)
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