Provisorische Militärbasen 11.04.2014 07:20:31

Nato sieht russische Kräfte an Grenze zur Ukraine einsatzbereit

Das sagten hohe Militärkräfte des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato. Demnach seien die Truppen bereit, innerhalb von Stunden auf einen Befehl von höchster Stelle zu reagieren. Auf einer Konferenz vor Journalisten am militärischen Sitz der Organisation in Südbelgien sagten Vertreter der Nato, sie wollten "Missverständnisse" ausräumen, die von Russland verursacht worden seien. Die Nato zeigte Satellitenbilder von schnellen Flugzeugen, Panzern, bewaffneten Fahrzeugen, Schusswaffen und provisorischen Militärbasen, die laut Nato vermutlich zu Flug- oder Spezialkräften gehören.

   Laut den Nato-Vertretern habe Russland seit der Invasion der Krim Anfang März kontinuierlich Truppen an der Grenze zur Ukraine aufgebaut. Es gebe bisher keine Belege für Militärübungen - damit hatte Russland die Bewegungen der Truppen erklärt.

   "Bedrohung ist Fähigkeit und Intention", sagte Brigadegeneral Gary Deakin, ein britischer Offizier, der das Krisenzentrum der Nato leitet. "Ohne Zweifel haben wir hier Fähigkeit. Wir sind uns allerdings noch nicht im Klaren über die Intention der Russen."

   Zuvor hatte die Nato Angaben aus Moskau über eine massive Truppenverlegung in Richtung Russland energisch dementiert. Er weise entsprechende Darstellungen "vollständig zurück", schrieb Vize-Nato-Generalsekretär Alexander Vershbow am Mittwochabend auf Twitter.

   Vershbow reagierte damit auf Russlands Vize-Verteidigungsminister Anatoli Antonow. Der hatte zuvor in Moskau vor Journalisten gesagt, Russland habe die Pläne mehrerer Nato-Staaten zur Kenntnis genommen, "große militärische Kontingente auf ihren Gebieten nahe unserer Grenzen zu stationieren".

   Das russische Vorgehen in der Ukraine-Krise hat insbesondere in den NATO-Staaten auf dem Baltikum und in Osteuropa große Sorgen ausgelöst. Als Reaktion beschloss die Nato schon Anfang März, AWACS-Aufklärungsmaschinen in die Region zu schicken. Die USA verlegten mehrere Kampfjets in die baltischen Länder und nach Polen sowie einen Zerstörer mit Marschflugkörpern ins Schwarze Meer.

   (Diesen Bericht und weitere tiefergehende Meldungen und Analysen zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen finden Sie auf WSJ.de, dem deutschsprachigen Online-Angebot des Wall Street Journal.)

   DJG/WSJ/apo

   Dow Jones Newswires

  

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