Pessimistischer |
19.06.2024 17:54:00
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Prognoseanpassung bei SMA Solar: Umsatz- und EBITDA-Ziele für 2024 gesenkt - Aktie im Sinkflug
Als Grund für die Prognosesenkung nannte SMA Solar den volatilen Markt und den verzögerten Anstieg des Auftragseingangs infolge der weltweit hohen Lagerbestände bei Distributeuren und Installateuren. Daraus ergebe sich eine unter den Erwartungen liegende Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den Segmenten Home Solutions und Commercial & Industrial Solutions. Hinzu komme eine neue Unsicherheit im Markt durch den Ausgang der Europawahlen und die am 5. November anstehende Wahl in den USA.
Das Segment Large Scale & Project Solutions entwickele sich weiterhin im Rahmen der Erwartungen. Hier gehe der Vorstand für das Geschäftsjahr nach wie vor von einem starken Anstieg bei Umsatz und EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus.
Den Halbjahresbericht 2024 wird SMA Solar am 8. August 2024 veröffentlichen.
Kurseinbruch bei SMA Solar - Ausmaß der Gewinnwarnung überrascht
Bei SMA Solar kam es am Mittwoch zu einem massiven Kurseinbruch: Im XETRA-Handel sackten die Papiere des Solarzulieferers letztlich um 31,07 Prozent ab auf 28,62 Euro.
"Die starke Senkung der Ziele ist selbst für vorsichtige Analysten eine herbe Enttäuschung, die bereits vor einer hohen Unsicherheit in der zweiten Jahreshälfte gewarnt hatten", sagte ein Händler. Er erinnerte daran, dass SMA Solar noch 2023 seine Jahresziele mehrfach angehoben hatte. Allerdings verdüsterte sich da bereits die Lage, sodass im vergangenen Jahr letztlich ein Kursverlust von 9 Prozent zu Buche gestanden hatte.
2022 noch war die SMA-Solar-Aktie angesichts der Boomphase bei Erneuerbaren Energien stark gefragt gewesen und hatte bis Jahresende mit einem Plus von fast 80 Prozent zu den Spitzenwerten im SDAX gezählt, dem sie damals noch angehörten. Bis Mitte 2023 konnte sich die gute Stimmung dank mehrfach höher gesteckter Jahresziele fortsetzen, sodass das Papier Anfang Juli letztlich bis auf ein Rekordhoch von 112,70 Euro gestiegen war.
Negative Branchennachrichten ließen die Anleger angesichts des erreichten Kursniveaus dann zunehmend vorsichtiger werden, denn die Auftragsdynamik ebbte ab. Ungeachtet des Optimismus des Solartechnikkonzerns SMA selbst, verwiesen zunehmend mehr Analysten auf Nachfrage-Probleme und hohe Unsicherheiten für die zweite Jahreshälfte 2024.
Sie behielten recht, denn SMA musste nun seine Ziele unter Verweis auf hohe Lagerbestände senken. Mit einem Verlust von insgesamt rund 52 Prozent im bisherigen Jahresverlauf zählen die Papiere inzwischen zu den am schlechtesten gelaufenen der DAX-Familie.
Deutsche Bank senkt Ziel für SMA Solar
Deutsche Bank Research hat das Kursziel für SMA Solar nach einer Gewinnwarnung von 63 auf 40 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Hold" belassen. Unmittelbar vor der Intersolar, einer der weltweit größten Messen für die Solarbranche, habe der Wechselrichter-Hersteller wegen voller Lager der Kunden seine Jahresziele erheblich eingedampft, schrieb Analyst Mengxian Sun in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.
Oddo BHF kappte ebenfalls das Kursziel, und zwar von 66 auf 42 Euro, revidierte mit diesem Schritt aber auch die bisherige Aktieneinstufung "Outperform" auf jetzt "Neutral".
"Trotz allgemeiner Bedenken hat SMA seine Jahresprognosen zweimal bestätigt", kritisierten die Analysten von Oddo. Dabei komme die Gewinnwarnung nicht wirklich überraschend, was auch der Kursverlust der Aktie seit Jahresbeginn verdeutliche. Sie begründeten die bereits vor der Unternehmenswarnung vorsichtige Haltung der Anleger damit, dass ein Erreichen der Ziele stark von einer erhofften Erholung des Auftragseingangs in den Segmenten Wohnen und Gewerbe ab dem dritten Quartal abhängig gewesen sei. Gemäß der neuen Prognose des Konzerns sei dies jetzt nicht mehr zu erwarten, schrieben sie.
Jefferies-Analyst Constantin Hesse hob zugleich das Ausmaß des gesenkten operativen Ergebnisziels negativ hervor. Es liege damit um mehr als die Hälfte unter dem Marktkonsens, schrieb er und befürchtet, dass das Eigenheim-Geschäft der Nordhessen erstmals seit 2018 wieder rote Zahlen schreiben wird.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX / dpa-AFX Broker)
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