Prognose bestätigt 11.05.2016 08:06:47

Axel Springer steigert operativen Gewinn

Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn legte zu. Der Umsatz blieb dabei nach der Trennung von mehreren Unternehmensbereichen nahezu stabil. Die Einbringung des Schweizer Geschäfts in ein Gemeinschaftsunternehmen und ein Verkauf in Indien sorgten für einen deutlich gestiegenen Nettogewinn. Die Prognose für 2016 bestätigte der Konzern.

Der Umsatz erreichte im Zeitraum von Januar bis März 783,4 Millionen Euro, 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die digitalen Geschäftsmodelle steigerten ihren Umsatzbeitrag auf gut zwei Drittel. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 5,2 Prozent auf 126 Millionen Euro. Die Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen der Analysten.

Die Aktie gehört trotz der ordentlichen Zahlen zu den Verlierern. Sie gibt am Mittwochvormittag mehr als 4 Prozent nach. Allerdings gerät derzeit der gesamte europäische Mediensektor unter Druck. Händler verweisen auf enttäuschende Zahlen von Mediaset, Publicis und JC Decaux. Unter den deutschen Werten geben auch die Aktien von RTL trotz guter Zahlen und die Papiere von Prosieben nach.

Rubrikenangebote mit kräftigem Wachstum

Wachstumstreiber bei Axel Springer war einmal mehr das Segment Rubrikenangebote, unter dem der Konzern etwa Immobilienportale wie Immonet und Stellenbörsen wie Stepstone subsumiert. Der Bereich steigerte seinen Umsatz um gut ein Fünftel auf 213 Millionen Euro. Das EBITDA kletterte um 18,4 Prozent auf 83 Millionen Euro und steuerte damit rund 60 Prozent zum operativen Konzernergebnis bei.

Im Segment Bezahlangebote, das die digitalen Nachrichtenangebote und die gedruckten Zeitungen umfasst, fiel der Umsatz um 5,5 Prozent auf 341 Millionen Euro. Hauptgrund war die Gründung eines Joint Ventures mit Ringier, in welches die Schweizer Aktivitäten von Axel Springer eingebracht wurden und nun nicht mehr in der Bilanz des Konzern konsolidiert werden. Wegen Investitionen in das Nachrichtenportal Upday und das stark expandierende Wirtschaftsnachrichtenportal Business Insider sank das EBITDA des Segments um knapp 15 Prozent auf 37,1 Millionen Euro.

Das dritte Segment Vermarktungsangebote verbuchte nach Verkäufen einzelner Bereiche einen Umsatzrückgang um 3,9 Prozent auf 210,5 Millionen Euro, das EBITDA sank unter anderem wegen Investitionen in den USA um 11,7 Prozent auf 19,5 Millionen Euro.

Verkäufe blähen Konzerngewinn auf

Durch das Joint Venture in der Schweiz und den profitablen Verkauf des indischen Autoportals Carwale schoss der Konzernüberschuss auf 209 Millionen Euro von 43 Millionen im Vorjahr in die Höhe. Bereinigt um die Sondereffekte stieg der Gewinn um 13,3 Prozent auf 65,3 Millionen Euro.

Die Analysten von Equinet stufen die Quartalszahlen als "solide" ein. Der Konzern habe die Erwartungen erfüllt. Einziger Wermutstropfen sei das schwache Abschneiden des Segment Vermarktungsangebote. Die Aktie sei derzeit leicht unterbewertet.

Im laufenden Jahr peilt die Axel Springer SE nach wie vor ein Umsatzwachstum im niedrigen, ein Plus beim EBITDA im niedrigen bis mittleren und einen Anstieg des Ergebnis je Aktie im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an.

FRANKFURT (Dow Jones)

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