01.09.2014 12:08:33
|
Pro-Sieben-Sat.1 zieht Start-up-Inkubator Epic den Stecker
Stephan Dörner
Pro-Sieben-Sat.1 ist mit seinem Start-up-Inkubator Epic Companies gescheitert. Wie schon länger in der Szene vermutet, wird das Unternehmen abgewickelt. Der Sender will sich nun auf reifere und internationale Start-ups konzentrieren, teilte das Unternehmen mit. Im Zuge dessen habe der Sender mit der Tochter Seven-Ventures bereits Repräsentanzen in San Francisco, New York und Tel Aviv eröffnet. Zudem hält die Sendergruppe auch an ihrem Förderprogramm für sehr junge Unternehmen fest.
Schon Ende Juli verließ Epic-Mitgründer Mato Peric das Unternehmen, weitere Mitglieder der Führungsebene kündigten ihren Rückzug an. Pro-Sieben-Sat.1 wollte die Abgänge nicht kommentieren.
Für insgesamt vier Start-ups aus dem Portfolio scheint die Zukunft gesichert: Gymondo, Valmano und Amorelie gehen in die 100-prozentige Pro-Sieben-Tochterfirma Seven-Ventures auf und Discavo wird in Pro-Sieben Travel integriert. Völlig offen dagegen scheint derzeit das Schicksal von Department 47, Petobel und Curvy. Bei letzterem arbeite das Unternehmen an einem Management-Buyout.
Unternehmenssprecher Marcos Prosch wies Berichte zurück, dass der Sender mit seinem Start-up-Inkubator Millionen versenkt habe. "Es ist ja nichts verloren", sagte er. Die Start-ups seien vor allem mit Fernsehwerbung aufgebaut worden - und die Sendergruppe "wie alle Medienunternehmen nicht voll ausgebucht." Die Spots seien also einfach für die nicht ausgebuchten Slots bei der TV-Werbung geschaltet worden. "Wir dürfen 12 Minuten Werbung pro Stunde ausstrahlen - und die Zeit nutzt man", sagte Prosch.
Angesichts der Medienreichweite der Sendergruppe konzentrierte sich Epic Companies auf Investitionen in Start-ups mit Konsumentenfokus. Hier allerdings mussten die Pro-Sieben-Start-ups in einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld gegen den Berliner E-Commerce-Inkubator Rocket Internet antreten, der nicht nur aggressiv um Marktanteile, sondern auch die besten Mitarbeiter kämpft.
Ein Kenner der Szene, der nicht genannt werden will, kritisierte das mangelnde Durchhaltevermögen von Pro-Sieben-Sat.1: "Wenn ein großer Konzern nicht willens ist, das mal anderthalb Jahre durchzuhalten, ist das von vorne herein zum Scheitern verurteilt", sagt er. "Nach nur eineinhalb Jahren den Stecker zu ziehen, das ist einfach früh", sagt er. Epic Companies war erst im Februar 2013 gegründet worden.
Bei Epic Companies beschäftigte Pro-Sieben-Sat.1 nach eigenen Angaben rund 250 Mitarbeiter, rund ein Drittel davon beim Inkubator selbst. Berichten zufolge begann der Abbau des Personals hier bereits vor Monaten.
DJG/kla
(END) Dow Jones Newswires
September 01, 2014 05:37 ET (09:37 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 05 37 AM EDT 09-01-14
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu ProSiebenSat.1 Media SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4th Shmehr Nachrichten
13.11.24 |
Ausblick: ProSiebenSat1 Media SE Un präsentiert Quartalsergebnisse (finanzen.net) | |
30.10.24 |
Erste Schätzungen: ProSiebenSat1 Media SE Un verkündet Quartalsergebnis zum jüngsten Jahresviertel (finanzen.net) | |
07.08.24 |
Ausblick: ProSiebenSat1 Media SE Un stellt Ergebnisse des abgelaufenen Quartals vor (finanzen.net) | |
24.07.24 |
Erste Schätzungen: ProSiebenSat1 Media SE Un veröffentlicht Zahlen zum vergangenen Quartal (finanzen.net) |