BIP im zweiten Quartal |
25.08.2017 09:13:41
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Privatkonsum und Investitionen stützen deutsches Wachstum
Die Bruttoanlageinvestitionen stützten das Wachstum mit 0,2 (0,6) Punkten, wobei der Bau 0,1 (0,3) Punkte und die Ausrüstungsinvestitionen ebenfalls 0,1 (0,1) Punkte zum Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) beitrugen. Die Nettoexporte minderten das Wachstum um 0,3 (plus 0,6) Punkte, die Lagerbestände erhöhten es um 0,2 (minus 0,7) Prozentpunkte.
VP Bank: Exporte einziger Wermutstropfen
"Der Blick auf die Zusammensetzung des deutschen Wachstums bereitet einem als Volkswirt Freude. Das deutsche Wachstum bekommt ein breiteres Fundament", kommentierte der Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, Thomas Gitzel, die Daten. Es scheine es so, als ob die deutsche Wirtschaft erst jetzt so richtig in Schwung komme. Als "einzigen Wermutstropfen" betrachtet Gitzel das relativ schwache Exportwachstum.
Destatis bestätigte wie erwartet, dass das BIP gegenüber dem Vorquartal um 0,6 (erstes Quartal: 0,7) Prozent gestiegen ist und um 2,1 (2,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals lag. Der Privatkonsum erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal um 0,8 (0,4) Prozent und der Staatskonsum um 0,6 (0,2) Prozent.
Die Bruttoinvestitionen stiegen um 2,0 (minus 0,8) Prozent, die Bruttoanlageinvestitionen um 1,0 (2,7) Prozent und die Ausrüstungsinvestitionen um 1,2 (2,1) Prozent. Die Bauinvestitionen erhöhten sich um 0,9 (3,4) Prozent, die gesamte inländische Verwendung um 1,0 (0,1) Prozent.
BayernLB: Investitionsanstieg wegen höhere Kapazitätsauslastung
BayernLB-Volkswirt Stefan Kipar sieht vor allem in der Ausgabenneigung der Unternehmen ein gutes Vorzeichen für die weiteren Wachstumsaussichten. "Die das zweite Mal in Folge gestiegenen Ausrüstungsinvestitionen tragen den zunehmend ausgelasteten Kapazitäten der Unternehmen in Deutschland Rechnung und sind ein positives Zeichen für die künftige Konjunktur, da die Geschäftsabschätzung der Unternehmen optimistisch ausfällt", schrieb er in einem Kommentar. Allerdings könnte der zuletzt stärkere Euro die Exporte in der zweiten Jahreshälfte belasten, meinte er.
Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung stieg im zweiten Quartal auf Jahressicht um 0,6 (3,3) Prozent. Im verarbeitenden Gewerbe sank sie um 0,5 (plus 4,8) Prozent, im Baugewerbe nahm sie um 1,5 (6,2) Prozent zu, bei den Unternehmensdienstleistern um 0,8 (3,7) Prozent und im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe um 1,0 (3,8) Prozent.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT/WIESBADEN (Dow Jones)
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