Presse: Steuer-Razzia bei Schweizer Großbank UBS in Athen

ATHEN (dpa-AFX) - Bei einer Razzia in der Athener Niederlassung der Schweizer Bank UBS hat die griechische Staatsanwaltschaft Berichten zufolge Datenmaterial zu 200 Konten mutmaßlicher Steuersünder beschlagnahmt. Bei der erst jetzt bekannt gewordenen Aktion am vergangenen Freitag waren sowohl die Hauptniederlassung als auch weitere Athener Filialen durchsucht worden, wie griechische Medien am Dienstag berichteten. Tätig wurde die Staatsanwaltschaft demnach aufgrund von 10 000 Datensätzen über mutmaßliche Steuerhinterzieher, die das Bundesland Nordrhein-Westfalen vor zwei Wochen an die griechischen Kollegen weitergeleitet hatte.

"Wenn die Medienberichte zutreffen, dann zeigt die griechische Regierung, dass sie es ernst damit meint, die Steuern im eigenen Land konsequent einzutreiben und Steuerbetrug einen Riegel vorzuschieben", kommentierte NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) die Entwicklung. "Das ist eine gute Botschaft für die griechischen Bürgerinnen und Bürger und auch für den Rest von Europa."

In griechischen Medienberichten war von einem "dicken Fisch" die Rede, der den Ermittlern ins Netz gegangen sei. Die Beträge auf den 200 verdächtigen Konten sollen jeweils zwischen 1,2 und 12 Millionen Euro liegen. Insgesamt weisen die Daten, die NRW an Athen weitergeleitet hat, auf unversteuerte Einlagen von insgesamt rund 4 Milliarden Schweizer Franken (3,7 Milliarden Euro) hin./axa/DP/stw