28.04.2015 19:24:47
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Präsidenten von Nord- und Südzypern treffen sich am Samstag
NIKOSIA (AFP)--Nur sechs Tage nach seiner Wahl zum neuen Präsidenten von Nordzypern wird sich Mustafa Akinci mit seinem südzyprischen Kollegen Nicos Anastasiades treffen, um eine Wiedervereinigung der Mittelmeerinsel voranzutreiben. Am Samstag werde es zu der Begegnung kommen, teilte ein Sprecher von Anastasiades am Dienstag in Nikosia mit. Dabei seien erste vertrauensbildende Maßnahmen geplant.
Die türkischen Nordzyprer hatten Akinci am Sonntag zu ihrem neuen Präsidenten gewählt und damit für frische Hoffnung gesorgt, die Teilung könne nach gut 40 Jahren überwunden werden. Die Verhandlungen über eine Wiedervereinigung des isolierten Nordens, der nur von der Türkei anerkannt wird, mit dem griechisch-zyprischen Süden, der Mitglied der EU ist, liegen seit Oktober auf Eis.
Bei ihrem Treffen am Samstag werde er Akinci eine Karte mit den Koordinaten von Minenfeldern im Nordteil übergeben, die südzyprische Soldaten vor der Teilung 1974 angelegt hätten, erklärte Anastasiades. Bis heute konnten manche Gebiete nicht von Minen geräumt werden, weil die Koordinaten fehlen. Auch Akinci wolle Maßnahmen ankündigen, die allen Einwohnern von Zypern Vertrauen und Hoffnung bringen könnten, erklärte Anastasiades.
Im Mai soll der Friedensprozess unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen offiziell wieder gestartet werden. Akinci ist seit vielen Jahren Fürsprecher der Wiedervereinigung, er hatte sich in der Stichwahl am Sonntag mit 60,5 Prozent klar gegen den nationalistischen Amtsinhaber Dervis Eroglu durchgesetzt.
Die Süd-Zyprer hatten im Herbst den Verhandlungstisch verlassen. Am Dienstag sagte ihr Präsident Anastasiades: "Endlich entsteht neue Hoffnung auf eine Wiedervereinigung unseres Heimatlandes, damit ein moderner, von EU-Prinzipien geleiteter Staat geschaffen werden kann."
Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Athen gestützten griechisch-zyprischen Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Die Türkische Republik Nordzypern wurde 1983 ausgerufen, aber bis heute außer von Ankara von keiner Hauptstadt anerkannt. Die Republik Zypern im Süden wurde 2004 in die EU aufgenommen.
Akincis Ziel einer baldigen Wiedervereinigung wird von der Türkei mit Argwohn betrachtet. Deren Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Montag betont, die Türkei sei das "Mutterland" Nordzyperns. Akinci erwiderte am Dienstag: "Unsere Beziehung muss brüderlich sein, nicht wie die einer Mutter zu ihrem Kind." Die türkisch-zyprische Gemeinde müsse auf ihren eigenen Flügeln fliegen, "im Herzen eines föderalen zyprischen Staats und in der EU".
DJG/brb
(END) Dow Jones NewswiresApril 28, 2015 12:53 ET (16:53 GMT)- - 12 53 PM EDT 04-28-15
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