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27.08.2015 19:17:48
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Postbank läuft sich für Börsengang warm
Erwartet werden bei dem Aktionärstreffen nur rund 300 Aktionäre, gleichwohl haben die Worte des Vorstandschefs angesichts der Zukunft der Bank besonders Gewicht. Die Deutsche Bank hatte im Rahmen ihrer Neuausrichtung entschieden, sich nach acht Jahren von der Tochter zu trennen. Sie strebt vorzugsweise einen Börsengang an, verschließt sich aber auch nicht Angeboten von Investoren.
Klar ist bislang nur: Die Deutsche Bank wird von einem Käufer aller Voraussicht nach nicht die bezahlten 6,4 Milliarden Euro bekommen. Im schlimmsten Fall könnte es gar nur die Hälfte sein.
Ein Pfund, mit dem Postbank-Chef Strauß wuchern kann, ist der Abbau der Risiken. Die Postbank ist in den vergangenen Jahren deutlich sicherer geworden und hat die Altlasten aus strukturierten Krediten (Structured Credit Portfolio, SCP) mit eigenem Geld abgebaut. Die Bilanzsumme ist von rund 250 Milliarden Euro auf inzwischen 150 Milliarden Euro geschrumpft.
Eine sichere Bank ist gut. Doch die Interessenten wollen sicher mehr hören. Wie gleicht die Bank angesichts des niedrigen Zinsumfeldes die schrumpfenden Einnahmen aus? Was ist der Mehrwert gegenüber anderen Banken? Operativ läuft es für die Bank gut, aber nicht herausragend. Die Bank schloss im ersten Halbjahr besser ab als im Vorjahr, verdiente allerdings wegen eines weggefallenen Sondereffekts insgesamt deutlich weniger. Für das Gesamtjahr rechnet die Postbank mit einem sinkenden Vorsteuerergebnis.
Die Aktionäre, die noch Postbank-Aktien halten und der Bank treu bleiben wollen, bekommen wohl keine bevorzugte Behandlung. Sie werden rausgedrängt und bekommen eine Abfindung von 35,05 Euro je Aktie sowie eine Garantiedividende von netto 1,66 Euro. Zuletzt hatte die Deutsche Bank ihren Anteil um 2,7 Prozent auf insgesamt 96,8 Prozent erhöht. Damit sicherte sich die Bank die Möglichkeit, die restlichen Minderheitsaktionäre gegen eine angemessene Abfindung aus dem Unternehmen zu drängen.
Derzeit stehen mit 3,2 Prozent noch etwa 7 Millionen Aktien aus. Aus dem Abfindungspreis ergibt sich ein Volumen von rund 245 Millionen Euro. Die Aktie der Postbank kostete am Donnerstagnachmittag 36,73 Euro. Das Squeeze-out soll von der Hauptversammlung am Freitag (28. August) abgesegnet werden und bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Dow Jones
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