Pläne der G20 gegen Steuertricks gehen Aktivisten nicht weit genug

BELEK (dpa-AFX) - Die großen Industrie- und Schwellenländer (G20) müssen nach Ansicht von Entwicklungsorganisationen noch viel mehr für ein gerechtes globales Steuersystem tun. Der Aktionsplan gegen Steuertricks und Gewinnverlagerung großer Konzerne, der am Montag auf dem Gipfel im türkischen Belek bei Antalya angenommen werden soll, gehe nicht weit genug, sagte Oxfam-Experte Steve Price-Thomas am Sonntag. "Wir hoffen auf eine zweite Runde mit tiefergehenden und ganzheitlichen Reformen."

Der Entwurf der Abschlusserklärung, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, erwähnt allerdings keine weitergehenden Bemühungen, um noch ausstehende Fragen zu lösen. Die G20 fordern darin nur eine "zeitgerechte Umsetzung" der Maßnahmen und ermutigen alle Staaten, einschließlich der Entwicklungsländer, sich daran zu beteiligen. Den BEPS genannten Plan hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) entworfen.

Beim Kampf gegen die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich geht der Entwurf des Kommuniqués allerdings über bisherige Erklärungen der G20 hinaus. Kritisch äußerten sich Aktivisten hingegen über die Aussagen zum Klimawandel, die zwei Wochen vor dem Klimagipfel in Paris nur wieder die Zusage von 2008 wiederholten, die weiterhin hohen Subventionen für fossile Energien auslaufen lassen zu wollen./lw/DP/he