Nach Rauswurf bei Wirecard |
03.07.2020 15:06:00
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Philippinische Einreisedaten von Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek wohl gefälscht
Die Einreisedaten hätten erstellt werden können, um zu checken, ob es irgendwelche internationalen Haftbefehle unter seinem Namen gibt, so Perete. Er fügte hinzu, die Ermittlung laufe noch und könne auch zu einem anderen Schluss kommen.
Gemäß den Daten soll Marsalek am Folgetag vom Flughafen Cebu abgereist sein, einige Hundert Kilometer südlich der Hauptstadt, nach Chongqing in China - auf einem Flug, der storniert wurde. Die pandemiebedingten Reisebeschränkungen hätten es allerdings sehr schwierig gemacht, unerkannt von Manila nach Cebu zu reisen, sagten Offizielle. Alle Einreisenden müssen zudem in Quarantäne, bis ein negativer Corona-Test da ist. Das kann Tage dauern.
Wirecard musste kürzlich eingestehen, dass in den Bilanzen auftauchende Guthaben über 1,9 Milliarden Euro "mit hoher Wahrscheinlichkeit" gar nicht existierten. Das Geld sollte bei zwei philippinischen Banken liegen, die davon aber nichts wussten. Die Abschlussprüfer verweigerten der Wirecard AG vorvergangene Woche das Testat für den Abschluss 2019.
Marsalek wurde Anfang vergangener Woche gefeuert. Der zurückgetretene Vorstandschef Markus Braun stellte sich am selben Tag der Staatsanwaltschaft München, die einen Haftbefehl gegen ihn erwirkt hatte. Informierten Personen zufolge sucht die Staatsanwaltschaft auch nach Marsalek.
Ein Anwalt, der Marsalek vertritt, reagierte nicht auf eine Anfrage wegen einer Stellungnahme.
Marsalek war Informanten zufolge zuständig für die Beziehungen von Wirecard mit drei Drittpartnern, die im Zentrum der Ermittlungen stehen. Wirecard hat nach eigenen Angaben auf diese Partner zurückgegriffen, um Zahlungen in den Ländern abzuwickeln, in denen das Unternehmen keine Lizenz hat. Der Umsatz aus diesen Partnerschaften machte einen großen Teil des Geschäfts von Wirecard aus.
Am Freitag kündigten die Behörden in Singapur an, gegen die Senjo Group zu ermitteln, eine der möglichen Partnerfirmen Wirecards, sowie gegen den für die Konten zuständigen Treuhänder Citadelle Corporate Services. Dabei geht es um Kontenfälschung und den Betrieb eines Treuhandgeschäfts ohne Lizenz.
DJG/DJN/mgo/smh
LONDON/MANILA (Dow Jones)
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