14.12.2012 09:47:35
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Pfizer will Tiermedizin an die Börse bringen - Kreise
Von Telis Demos und Jonathan D. Rockoff
Der US-Pharmakonzern Pfizer erwägt offenbar einen Börsengang seiner Tiersparte Zoetis im Januar oder Februar. Das Unternehmen erhoffe sich Einnahmen von rund 4 Milliarden US-Dollar und wolle etwa 20 Prozent der Anteile an die Börse bringen, sagten mit den Plänen vertraute Personen. Eine endgültige Entscheidung hänge allerdings vom Marktumfeld ab, das für einen erfolgreichen IPO mitentscheidend ist.
Pfizer hält inzwischen einen Börsengang von Zoetis für den besten Weg. Ein außerbörslicher Verkauf an einen strategischen Käufer war an den Preisvorstellungen Pfizers gescheitert. Der Konzern hatte mit 20 Milliarden Dollar gerechnet. Mit einem Börsengang erhofft sich Pfizer, einen Preis in dieser Größenordnung zu erlösen.
Das Unternehmen plante bereits im vergangenen Jahr eine Veräußerung seiner Sparte für Tierpräparate. Pfizer will sich künftig ganz auf Medikamente für Menschen konzentrieren. Der geplante Verkauf soll dabei den Aktionären zugute kommen: Pfizer will mit dem Erlös Aktien zurückkaufen. Eine Konzernsprecherin wollte sich zu den Plänen nicht äußern und verwies auf die Schweigefrist für Börsengänge.
Als eigenständiges Unternehmen wäre Zoetis einer der größten Spieler auf dem Markt für Tiermedikamente. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres setzte die Sparte 3,1 Milliarden Dollar um. Zoetis stellt eine Anzahl von Impfstoffen und Medikamenten für Haus- und Nutztiere her. Zu den Präparaten zählen Antibiotika gegen Lungenentzündung bei Rindern und Impfstoffe gegen das E.coli-Bakterium bei Hühnern. Zudem verkauft die Sparte einen Impfstoff gegen die Lyme-Krankheit bei Hunden.
Potenzielle Käufer wie Novartis und Bayer zeigten sich jüngst an der Sparte interessiert. In letzter Zeit ist das Interesse aber merklich abgekühlt, da das Preisschild von 20 Milliarden Dollar abschreckte, sagten mit den Gesprächen vertraute Personen. Mit dem Börsengang will Pfizer jetzt vielleicht doch noch in die Nähe dieser Summe gelangen, selbst wenn die potenziellen Steuern durch den Verkauf berücksichtigt werden.
Langfristig will Pfizer nicht nur 20 Prozent, sondern die gesamte Sparte an den Markt bringen. Die Abspaltung soll sich dabei für die Aktionäre lohnen. Durch den Aktienrückkauf erhöht sich automatisch der Gewinn je Aktie. Die Pfizer-Sparte wird laut Börsenprospekt mehr als 9.000 Mitarbeiter beschäftigen.
Pfizer betont die Unterschiede in der Entwicklung von Tierpräparaten und solchen für Menschen. Tiermedikamente ließen sich schneller entwickeln. Auch im Vertrieb unterschieden sich beide Produktklassen.
J.P. Morgan Chase & Co, Bank of America Merrill Lynch und Morgan Stanley sollen als Konsortialführer auftreten. Vertreter der Banken lehnten jeglichen Kommentar ab. Falls der Börsengang erfolgreich verliefe, wäre es ein gelungener Start ins Jahr 2013 für ähnliche Deals. Es wäre der größte IPO eines US-Unternehmens seit dem Börsenstart von Facebook im Mai diesen Jahres, der 16 Milliarden Dollar in die Kassen des einstigen Start-ups spülte.
--Mitarbeit: Dana Cimilluca und Anupreeta Das
Kontakt zu den Autoren: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/axw/sha
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December 14, 2012 03:16 ET (08:16 GMT)
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