SDAX-Spitze |
18.10.2022 16:05:00
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Pfeiffer Vacuum-Aktie mit zweistelligem Kurssprung: Pfeiffer Vaccum erhöht die Umsatzprognose
Das dritte Quartal sei besser als erwartet ausgefallen und die Umsatzprognose für 2022 wegen einer ausgebliebenen Verschlechterung der Lieferkettenproblematik erhöht worden, kommentierte Martin Comtesse, Analyst beim Investmenthaus Jefferies. Zudem hob er den starken Auftragseingang von plus 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hervor, der sich auf beide Segmente des Vakuumpumpenherstellers verteile.
Einschränkend merkte Comtesse allerdings an, dass im Ausblick keine potenziellen negativen Auswirkungen der US-Handelsbeschränkungen für den Export von Produkten der Computer- und Halbleiterindustrie nach China enthalten seien. Das gab auch Analyst Adrian Pehl von der Investmentbank Stifel Europe zu Bedenken und hält daher eine Neubewertung der Aktie für zu früh. Sein Anlageurteil bleibt weiter "Hold". Zudem verwies er auf die trotz nun höher erwarteter Jahresumsätze unverändert beibehaltenen Margenziele. Das zeige Pfeiffers Mangel an einem operativen Hebel, konstatierte Pehl.
Pfeiffer peilt für das Gesamtjahr inzwischen einen Erlös zwischen 860 und 880 Millionen Euro an, was ein Umsatzplus von 11 bis 14 Prozent bedeutet. Damit liegt das Unternehmen über dem Marktkonsens. Die Ebit-Marge (Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern) soll aber unverändert "um 14 Prozent" liegen.
Der Stifel-Analyst erhofft sich nun am Mittwoch mehr Klarheit über die Auswirkungen der US-Restriktionen gegen China durch ASML (ASML NV). Der weltgrößte Hersteller von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie legt zur Wochenmitte seinen Quartalsbericht vor und könnte sich laut Pehl dann auch zu den Auswirkungen der US-Restriktionen äußern, so wie dies Applied Materials in der vergangenen Woche gemacht habe.
Die Aktien der niederländischen ASML gewannen zuletzt im EuroStoxx (EURO STOXX 50) 1,3 Prozent. Die Anteile von Aixtron (AIXTRON SE) stiegen im MDAX zugleich um knapp vier Prozent auf 26,40 Euro. Der deutsche Spezialmaschinenbauer für die Halbleiterindustrie will am 27. Oktober seinen Quartalsbericht vorlegen.
Bisher hatte Pfeiffer ein Umsatzplus von fünf Prozent oder mehr angepeilt. Die Ebit-Marge (Gewinn vor Zinsen und Steuern) soll weiter bei "um 14 Prozent" liegen. Allerdings enthält die neue Prognose keine negativen Auswirkungen der Anfang Oktober angekündigten US-Handelsbeschränkungen für Chips und Anlagen zur Herstellung von Halbleitern nach China.
In den ersten neun Monaten war der Umsatz um 16,2 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 668,7 Millionen Euro gestiegen. Das Betriebsergebnis (Ebit) legte um 27,0 Prozent auf 94,0 Millionen Euro zu. Die Marge stieg um 1,2 Prozentpunkte auf 14,1 Prozent. Beim Auftragseingang verzeichnete Pfeiffer Vacuum einen Anstieg um 25,4 Prozent auf 866,5 Millionen Euro. Jefferies-Analyst Martin Comtesse bezeichnete das Zahlenwerk in einer ersten Reaktion als stark.
Der gestiegene Auftragseingang sei auf eine erhöhte Nachfrage in beiden Marktsegmenten zurückzuführen, teilte das Unternehmen mit. Im Segment Halbleiter und Zukunftstechnologien beliefert Pfeiffer Vacuum etwa Chiphersteller mit Vakuumtechnologie für Reinräume; das sind Fertigungsräume, in denen die Partikelkonzentration in der Luft besonders niedrig sein muss. Dieses Segment machte im vergangenen Geschäftsjahr mehr als die Hälfte des Umsatzes aus. Im Industrie-Marktsegment beliefert das mittelhessische Unternehmen ein weites Feld an Branchen: von Autobauern über Pharmakonzernen bis hin zur Chemieindustrie.
Pfeiffer Vacuum hatte bereits zum Halbjahr einen Rekordumsatz erzielt, die Prognose allerdings nicht angehoben - auch wegen befürchteter Lieferengpässe im zweiten Halbjahr. Die Lieferketten hätten sich im dritten Quartal aber nicht weiter verschlechtert, teilte das Unternehmen nun mit. Weitere Einzelheiten zur Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate will Pfeiffer am 3. November bekanntgeben.
ASSLAR (dpa-AFX)
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