Kein Aufwärtspotenzial 11.10.2024 22:34:00

PayPal-Aktie von Abstufung nach unten gezogen: Bernstein streicht "Outperform"-Rating

PayPal-Aktie von Abstufung nach unten gezogen: Bernstein streicht "Outperform"-Rating

• Bernstein-Analystin streicht "Outperform"-Rating für PayPal
• Weiterer Weg von PayPal unsicherer als üblich
• Sorgen um hohen Wettbewerbsdruck


Die Aktie des Zahlungsdienstleisters PayPal fiel am Donnerstag im NASDAQ-Handel um 3,27 Prozent auf 78,98 US-Dollar, nachdem Bernstein-Analystin Harshita Rawat den Titel von "Outperform" auf "Market Perform" abgestuft hat und - trotz einer Kurszielanhebung - kein weiteres Aufwärtspotenzial mehr sieht. Im Freitagshandel stieg die PayPal-Aktie derweil letztlich um 1,94 Prozent auf 80,51 US-Dollar.

Risikofaktoren für PayPal nehmen zu

In ihrer Analyse hob Rawat laut "TipRanks" vor allem den hohen Wettbewerbsdruck hervor, dem PayPal besonders im Bereich seiner typischen Zahlungsoption auf Webseiten ausgesetzt sei. Hier würden zunehmend Mitbewerber wie Stripe sowie neue Marktteilnehmer mitmischen. Sie bleibe daher "besorgt über den Wettbewerbsdruck auf den Cash-Cow-Kernbutton, der im Vergleich zu den Mitbewerbern noch zu teuer ist", so die Bernstein-Expertin. Positiv sei hingegen, dass das Unternehmen gleichzeitig durch neue Initiativen wie Aktienrückkäufe und Effizienzsteigerungen für Rückenwind sorge.

Weitere Risikofaktoren für PayPal sieht die Analystin auch bei Venmo und Fastlane. Bei Bernstein mache man sich etwa Sorgen über Marktanteilsverluste der Peer-to-Peer-Zahlungsplattform Venmo, auf deren Monetarisierung PayPal großen Wert legt. So befürchtet Rawat, das Venmo gegenüber den Konkurrenten an Dynamik verlieren könnte. Auch die Checkout-Lösung Fastlane, die den Checkout-Prozess vereinfachen soll und laut "DER AKTIONÄR" bei Investoren sehr gut angekommen ist, sieht die Expertin kritisch. Sie betonte laut "TradeAlgo", dass es noch mehrere Jahre dauern könne, bis PayPal die "Netzwerkeffekte" seiner Fastlane-Technologie erlebe - und dass der Erfolg alles andere als garantiert sei.

Neben dem Wettbewerbsdruck spielt auch das gesamtwirtschaftliche Umfeld eine Rolle. Niedrigere Zinsen könnten das Gewinnwachstum von PayPal laut Rawat belasten, was zusätzliche Herausforderungen für das Unternehmen mit sich bringen würde.

Aktienanalystin sieht unsichere Zukunft für PayPal

Den weiteren Weg der PayPal-Aktie bezeichnete Rawat aufgrund dieses komplexen Mixes aus positiven und negativen Faktoren als unsicher. "Angesichts der größeren möglichen Bandbreite der langfristigen Entwicklungen für dieses Unternehmen als üblich, ziehen wir uns an die Seitenlinie zurück, bis wir mehr Einblick haben", heißt es laut "Barron's" in der Analyse. Expertin Rawat passte daher nicht nur ihr Rating, sondern auch das Kursziel für die PayPal-Aktie an. Sie zollte dabei der zuletzt starken Entwicklung des Papiers Rechnung - seit Ende Juli hatte der Anteilsschein kräftig zugelegt - und hob das Preisziel von 75 US-Dollar auf 80 US-Dollar an, sieht damit aber kein weiteres Aufwärtspotenzial mehr, da das Kursziel knapp unter dem Niveau des Anteilsscheins zum Zeitpunkt der Analyse lag.

Redaktion finanzen.at

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