06.02.2015 14:31:00

Palfinger blickt zuversichtlich auf 2015

Der börsennotierte Salzburger Kranhersteller Palfinger blickt zuversichtlich auf das Jahr 2015. Der Umsatz soll um rund zehn Prozent wachsen, sagte Vorstandsvorsitzender Herbert Ortner am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz. Ergebnisprognosen erstelle das Unternehmen zwar nicht, die Gewinnmarge (EBIT-Marge) soll aber von zuletzt 6,3 Prozent wieder auf einen zweistelligen Wert zulegen.

Palfinger hat 2014 den Umsatz zwar um 8,4 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro gesteigert, der Konzerngewinn ist aber um 12,7 Prozent von 44 auf 38,4 Mio. Euro zurückgegangen. Das sei daran gelegen, dass die Aufträge aus dem gewinnträchtigen Europageschäft im dritten Quartal zurückgegangen sind. Warum? "Das würden wir auch gerne wissen", so Vorstand Wolfgang Pilz. Da sei viel Psychologie dahinter, insgesamt werde das Geschäft weltweit immer volatiler. Inzwischen haben die Aufträge aus Europa aber wieder angezogen. Die Auftragsbücher des Unternehmens sind voll.

Palfinger hat 2014 nur mehr 49,1 Prozent des Umsatzes in der EU gemacht, 2009 waren es noch 71,7 Prozent. Die große Stärke sei die lokale Produktion, die von Währungsschwankungen unabhängig mache, so Ortner. Das gelte insbesondere auch für Russland. Dort sei Palfinger inzwischen der einzige lokale Hersteller, man habe trotz Krise in einem um 30 Prozent geschrumpften Markt zulegen können. "Russland ist einer der wichtigsten Märkte", so Ortner. Einzig bei den importierten Hydraulik-Elementen spüre man den Rubel-Absturz - und bei der Konsolidierung des Ergebnisses im Konzern, wo sich die Turbulenzen aber nur im Ausmaß von rund 2 Prozent des Kapitals niederschlugen.

Sehr positiv entwickle sich auch der Markt in China, wo mit Partner Sany ein neues Werk eröffnet wurde, das bis Jahresende 300 Mitarbeiter beschäftigen soll und auf bis zu 5.000 Kräne pro Jahr ausgelegt ist. Insgesamt beschäftigte Palfinger Ende 2014 knapp 10.000 Mitarbeiter, davon 1.400 in Österreich. In bestehende Anlagen und Produkte wurden im Vorjahr 65 Mio. Euro investiert, heuer dürfte es noch einmal so viel werden. Mit Übernahmen und der Kapitalverflechtung mit Sany wurden 2014 sogar 220 Mio. Euro ausgegeben.

Aus Sicht Palfingers ist man derzeit dennoch in einer Konsolidierungsphase. Denn nach 28 Zukäufen in den vergangenen zehn Jahren werde man sich nun in den nächsten ein, zwei Jahren nur auf "ein oder zwei" kleinere Akquisitionen beschränken. Vor allem bei Schiffskränen ist noch ein deutlicher Ausbau vorgesehen, der Umsatz soll wie schon früher angekündigt in den nächsten drei bis fünf Jahren auf 300 Mio. Euro verdoppelt werden.

Auf eine Frage nach der Standortqualität in Österreich meinte Ortner, er sei für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Europas und Österreichs sehr pessimistisch. Wochenlang werde wegen 0,1 Prozentpunkten KV-Erhöhung gefeilscht, obwohl Österreich klarerweise kein Billiglohnland sei. Zugleich würden Bildungspolitik, Universitäten, Forschung und Innovationen "sträflich vernachlässigt". Auch wenn man über die Aussagekraft einzelner Indikatoren wie dem PISA-Test diskutieren könne, müsse man pessimistisch sein, wenn ein Land bei Studien über Qualifikationen "dauernd im letzten Drittel" liege.

(Schluss) tsk/phs

ISIN AT0000758305 WEB http://www.palfinger.com

Analysen zu Palfinger AGmehr Analysen

29.10.24 Palfinger kaufen Deutsche Bank AG
10.10.24 Palfinger kaufen Deutsche Bank AG
08.10.24 Palfinger neutral Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
29.07.24 Palfinger buy Deutsche Bank AG
15.07.24 Palfinger buy Deutsche Bank AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Palfinger AG 19,50 0,52% Palfinger AG