Ergebnisrückgang 26.02.2021 18:03:00

Palfinger-Aktie fällt: Corona drückte Palfinger-Gewinn 2020 tief nach unten

Palfinger-Aktie fällt: Corona drückte Palfinger-Gewinn 2020 tief nach unten

Auch die Verkaufserlöse erhielten einen Dämpfer. Unter dem Strich sank das Ergebnis gegenüber dem Jahr davor um knapp 38 Prozent von 80 Mio. auf 49,8 Mio. Euro, wie der Konzern Donnerstagnachmittag im Vorfeld der morgigen Bilanzpressekonferenz mitteilte. Der Umsatz ging um 12,5 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro zurück. Den Aktionären winkt eine Dividende in Höhe von 45 Cent je Aktie.

Die globale Gesundheits- und Wirtschaftskrise wirke sich auf Umsatz, den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) und das Konzernergebnis aus, erklärte das Unternehmen. Die Maßnahmen zur Liquiditätsoptimierung resultierten in einem "historisch hohen Free Cashflow, der niedrigsten Nettofinanzverschuldung seit 2013 unter Berücksichtigung des Effekts von IFRS 16 und einer höheren Eigenkapitalquote", strich Palfinger als Positiva hervor.

Im abgelaufenen Jahr verringerte sich das EBIT um ein Drittel von 149 auf 100,3 Mio. Euro, die EBIT-Marge verschlechterte sich von 8,5 auf 6,5 Prozent. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank der Gewinn (EBITDA) um knapp 16 Prozent auf 188,7 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge ging von 12,8 auf 12,3 Prozent zurück. Der Personalstand wurde gegenüber 2019 von 11.126 auf 10.824 Mitarbeiter reduziert.

Bereits im laufenden Geschäftsjahr 2021 will Palfinger beim Umsatz wieder auf Vorkrisenniveau kommen - das Management strebt den Angaben zufolge Erlöse von "über 1,7 Mrd. Euro" an. Die EBIT-Marge soll 8 Prozent erreichen. Die Finanzziele für 2024 liegen bei einem Umsatz von 2 Mrd. Euro, der über organisches Wachstum erreicht werden soll, sowie bei einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 10 Prozent und einem Return on Capital Employed (ROCE) von im Schnitt ebenfalls 10 Prozent.

Cyber-Attacke - Palfinger-Werke standen im Schnitt 10 Tage still

Der Cyberangriff auf den Salzburger Kranhersteller Palfinger hat das börsennotierte Unternehmen mit weltweit knapp 11.000 Mitarbeitern von Ende Jänner bis in den Februar hinein gelähmt. "Die Werke standen im Schnitt 10 Tage still. Das ist unterschiedlich je Werk und Region, die wesentlichen Werke sind zwei Wochen gestanden", sagte Vorstand Martin Zehnder am Freitag bei der Online-Bilanzpressekonferenz. Die Kosten und den Umsatzentgang könne man noch nicht beziffern.

Palfinger hofft einen Teil der Kosten für die Bekämpfung der Cyber-Attacke durch eine entsprechende Versicherung abzudecken. Der Kranhersteller versucht derzeit den Produktionsrückstand durch den Stillstand der Werke wieder aufzuholen und den Umsatzausfall möglichst gering zu halten. Man setze auf Samstagsarbeit, Mehrarbeit und eine Anpassung des Schichtmodells um den Entgang wieder aufzuholen, so Produktionsvorstand Zehnder. "Es wird sich nicht im ersten Quartal ausgehen, es wird sich bis in den Juni hinein erstrecken." Die Auswirkungen auf die Profitabilität würden davon abhängen, wie schnell der Produktionsrückstand aufgeholt werden könne und wann man von der Versicherung Schadenersatz bekomme, sagte der Manager.

Am 25. Jänner gab es einen Cyber-Angriff auf die IT-Infrastruktur von Palfinger, fast alle Standorte weltweit waren betroffen. Als Reaktion schaltete der Kranhersteller sämtliche IT-Systeme kontrolliert ab. Innerhalb von zwei Wochen wurden alle Montage- und Produktionswerke wieder hochgefahren. Aufgrund der Cyberangriff-Einmaleffekte soll die Betriebsergebnis-Marge voraussichtlich im ersten Quartal 2021 unter dem Vorjahresquartal liegen, der Umsatz wird laut Palfinger aber höher als im Vorjahr sein.

Aktien von Palfinger fielen im Wiener Handel schlussendlich um 4,32 Prozent auf 31,00 Euro zurück.

(Schluss) kre/itz

APA

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Bildquelle: nikshor / Shutterstock.com,PALFINGER

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