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11.12.2021 22:14:00
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Palantir wendet sich dem Kryptomarkt zu - Was sich der Techkonzern davon verspricht
• Foundry-Software soll Wachstum vorantreiben
• Auch Bitcoins in die Bilanz geholt
Für das Datenanalyse-Unternehmen Palantir ist der Kryptomarkt ein Zukunftsfeld. Mit einem eigenen Produkt will das Unternehmen die Nachfrage von Krypto-Unternehmen bedienen.
"Foundry for Crypto" als Geschäftstreiber
Die Software unter dem Namen "Foundry" soll zu einem der Wachstumsfelder des Unternehmens werden. Die Plattform soll insbesondere durch Geschäftskunden weiter angetrieben werden, so die Hoffnung des Unternehmens. Im Rahmen der jüngsten Bilanzvorlage hatte Chief Operating Officer Shyam Sankar die Ambitionen in diesem Segment deutlich gemacht: Die neue Krypto-Software werden ein "massiver Beschleuniger für Krypto-Unternehmen sein", so der Firmenmanager.
Das Datenanalyseunternehmen will mit "Foundry for Crypto" "industrualisierte Compliance-Lösungen" anbieten. Dabei nutze man die eigene Expertise im Bereich der Geldwäschebekämpfung und "Know-Your-Customer für potenzielle Krypto-exponierte Kunden", hieß es im Rahmen der Bilanzveröffentlichung weiter. Erst im Oktober hatte Palantir das Blockchain-Datenanalyseunternehmen Elementus in sein Foundry for Builders-Programm aufgenommen, das Startups Zugang zur Flaggschiff-Foundry-Data-Intelligence-Software bietet.
Kerngeschäft enttäuscht
Ein Blick in die Bilanz zum dritten Quartal macht deutlich, wie wichtig die Kryptopläne und das damit erhoffte Wachstum für Palantir sind. Denn auch wenn der Konzern mit einem Umsatzsprung von 36 Prozent auf 392 Millionen US-Dollar die Markterwartungen für das dritte Quartal übertroffen hatte, zeigt sich bei genauerer Betrachtung, dass das Geschäft mit Regierungskunden weniger stark wuchs als erhofft. Während die Erlöse im Geschäftskundenbereich um 37 Prozent auf 148,6 Millionen US-Dollar stiegen und damit über den Erwartungen lagen, lag das Regierungskundensegment mit einem Plus von 34 Prozent auf 218 Millionen US-Dollar unter den Marktschätzungen, die sich zuvor auf 235,9 Millionen US-Dollar belaufen hatten.
Infolge dieser Entwicklungen hatte RBC Capital-Analyst Rishi Jaluria die Palantir-Aktie auf "Underperform" abgestuft: "Das Regierungsgeschäft ist für uns der stärkste Teil des Geschäfts von Palantir, und obwohl wir eine Verlangsamung erwarteten, wurde die Wachstumsrate von Q2 auf Q3 fast halbiert", sagte er in einem Bericht, aus dem "Investor’s Business Daily" zitiert. "Wir stellen auch fest, dass der Wert der Regierungsgeschäfte im Vergleich zum Vorjahr nur um sieben Prozent gestiegen ist. Wir glauben, dass Palantir direkte Vorteile aus den Ausgaben im Zusammenhang mit COVID hatte und diese Vorteile bereits nachgelassen haben", so der Experte weiter.
Palantir mit ambitionierten Wachstumsplänen
Dessen ungeachtet hat Palantir ein ambitioniertes Wachstumsziel formuliert: Zwischen 2021 und 2025 will das Unternehmen seine Erlöse pro Jahr um mindestens 30 Prozent steigern. Dabei setzt man neben dem Regierungs- und Geschäftskundensegment auch auf das Kryptogeschäft.
Maßgeblicher Treiber dafür dürfte Firmenmitgründer Peter Thiel sein, der als ausgesprochener Krypto-Bulle gilt. Als größter Anteilseigner des Datenspezialisierten dürfte er maßgeblich zum Fokus auf das Kryptosegment beigetragen haben. Erst im Mai hatte Thiel gemeinsam mit Partnern den Krypto-Handelsplatz Bullish Global gegründet und jüngst die hohen Preise von Bitcoin & Co. als Hinweis auf zunehmende Inflationssorgen gesehen.
Auch Palantir hat unlängst Bitcoin in die Bilanz aufgenommen - auch, um sich gegen unerwartete Marktereignisse abzusichern. "Man muss auf eine Zukunft mit mehr schwarzen Schwänen vorbereitet sein", so Shyam Sankar, Leiter für das Tagesgeschäft bei Palantir in einem Interview. Darüber hinaus akzeptiert der Datenspezialist auch Bitcoin als Zahlungsmittel.
Analysten zeigen sich von den Wachstumsplänen von Palantir aktuell noch nicht überzeugt. Die Aktie wird von Experten durchschnittlich mit "Underweight" bewertet, das durchschnittliche Kursziel liegt mit 23,38 US-Dollar aber knapp 18 Prozent über dem aktuellen Börsenkurs. Allerdings hat die Palantir-Aktie im Jahreslauf bereits etwa 15 Prozent an Wert verloren.
Redaktion finanzen.at
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