11.01.2017 10:18:41

OTS: WHU - Otto Beisheim School of Management / Familienunternehmen verhalten ...

Familienunternehmen verhalten sich anders bei Unternehmensübernahmen

(VIDEO)

Vallendar (ots) -

Familienunternehmen bieten im Durchschnitt geringere

Übernahmeprämien für den Kauf eines anderen Unternehmens. Denn

insbesondere im Vergleich zu Unternehmen im Streubesitz können

Familienunternehmen riskante Entscheidungen beziehungsweise

Fehlentscheidungen der Vorstände besser verhindern. Das ergab eine

aktuelle Studie der WHU - Otto Beisheim School of Management.

Bei der Übernahme von Firmen werden häufig überhöhte

Übernahmeprämien bezahlt. Einer der Gründe hierfür ist, dass nicht

selten das Gehalt der Vorstände nach einer großen Übernahme steigt.

Dabei werden Risiken jedoch oft zu niedrig und zu erwartende

Synergien zu hoch eingeschätzt - Vorstandsentscheidungen, die

Aktionäre sehr viel Geld kosten können.

"Wir stellten uns die Frage, welcher Typ Aktionär die Vorstände am

besten von solchen Entscheidungen abhalten kann", erklärt

Juniorprofessor Max Leitterstorf, der an der WHU am Institut für

Familienunternehmen forscht. Zusammen mit seinem Co-Autor untersuchte

er 149 Übernahmeangebote, die für börsennotierte Unternehmen im

deutschen Prime Standard abgegeben wurden. "Die Machtbalance zwischen

Aktionären und Vorständen hängt insbesondere davon ab, wie stark die

Aktien gestreut sind", erläutert der Forscher. "Während

Kleinaktionäre in der Regel kaum Einfluss auf den Vorstand haben, hat

ein Ankeraktionär mit mindestens 25 Prozent der Stimmrechte eine viel

stärkere Position. Er kann Vorstandsentscheidungen verhindern, wenn

er diese als falsch oder zu riskant einschätzt." Unternehmen mit

einem Ankeraktionär sollten also im Durchschnitt eine geringere

Übernahmeprämie bieten als Unternehmen ohne Ankeraktionär.

Innerhalb der Gruppe der verschiedenen Ankeraktionäre sticht

jedoch die Familie als Ankeraktionär besonders hervor. Denn für

Familien steht häufig das Bewahren des Unternehmens und die

Weitergabe an die nächste Generation im Vordergrund. Deshalb wird die

grundsätzlich ohnehin schon riskante Entscheidung einer Übernahme

besonders kritisch betrachtet. "Eine vorsichtige Familie würde so zum

Beispiel bei Schätzungen für mögliche Synergien einen niedrigen Wert

ansetzen und somit nur eine geringere Übernahmeprämie anbieten", so

Leitterstorf. "Dieser Effekt des vorsichtigen Vorgehens wird noch

weiter verstärkt, wenn der CEO des Unternehmens aus der Familie

stammt."

Dies belegen auch die Daten der Studie: Familienunternehmen bieten

noch niedrigere Prämien als Unternehmen mit anderen Ankeraktionären.

Besonders niedrig sind die Prämien, die Familienunternehmen mit einem

Familien-CEO offerieren.

OTS: WHU - Otto Beisheim School of Management

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Pressekontakt:

WHU - Otto Beisheim School of Management

Campus Vallendar, Burgplatz 2, 56179 Vallendar, Germany

Jennifer Willms, Pressesprecherin

Tel.: +49 261 6509-541;

jennifer.willms@whu.edu www.whu.edu

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