29.08.2017 20:36:40

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Westfalenpost: Online-Opfer - Zum angekündigten Abbau von Filialen

beim Sparkassenverband Westfalen-Lippe

Hagen (ots) - Klar, auch die Sparkassen müssen auf den

Strukturwandel reagieren. Sonst verlieren sie ihre wirtschaftliche

Lebensgrundlage. Allerdings bringt die Digitalisierung nicht nur

Wohltaten über unser Land, sie kostet in diesem Fall auch

Arbeitsplätze und damit Betreuungsqualität. Sie hat sogar das

Potenzial, unsere Gesellschaft zu spalten. Wenn 50 Prozent der

Sparkassenkunden ihre Bankgeschäfte online erledigen, machen genau 50

Prozent das eben (noch) nicht. Sie werden ihre Gründe haben. Vor

allem ältere Menschen ziehen den persönlichen Besuch ihrer

Bankfiliale vor, weil sie dem Internet nicht vertrauen oder sich von

der Technik überfordert fühlen. Es ist unsozial, sie auszuschließen.

Sparkassen betreiben ihre Geschäfte auch im öffentlichen Interesse,

sie sind dem Gemeinwohl verpflichtet. Das unterscheidet sie von

privaten Geldinstituten. Weil sie eine besondere Verantwortung

gegenüber ihren Kunden haben, dürfen sie auf die Herausforderungen

des digitalen Wandels nicht eindimensional mit dem Abbau von Personal

und Zweigstellen reagieren - unter Berücksichtigung der ökonomischen

Vernunft. Es ist ihre Pflicht, nach Lösungen zu suchen, die niemanden

zum Online-Opfer machen. Auch im eigenen Interesse: Momentan wirft

der einzelne Privatkunde keinen Gewinn ab. Aber das kann sich auch

wieder ändern.

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