07.05.2020 07:32:41
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OTS: ProSiebenSat.1 Media SE / ProSiebenSat.1 bestätigt die am 22. April 2020 ...
ProSiebenSat.1 bestätigt die am 22. April 2020 veröffentlichten
vorläufigen Q1-Zahlen
Unterföhring (ots) -
- Konzernumsatz im ersten Quartal 2020 mit leichtem Wachstum von 1 %
auf 926 Mio Euro; Umsatz im Nicht-TV-Werbegeschäft macht 52 % des
Konzernumsatzes aus
- Bis Mitte März gute Gruppen-Performance, anschließend erste
Auswirkungen der COVID-19-Krise spürbar
- Umsatz der SevenOne Entertainment Group sinkt um 3 %, Red Arrow
Studios mit stabilem Umsatz, NuCom Group wächst deutlich um 15 %
- Adjusted EBITDA sinkt von 190 Mio Euro auf 157 Mio Euro, adjusted
net income geht von 94 Mio Euro auf 58 Mio Euro zurück
- Gute Liquiditätslage: 898 Mio Euro Barmittelbestand zum 31. März
2020, zusätzlich Anfang April 350 Mio Euro in Anspruch genommener
RCF; verbleibender Teil des RCF von 400 Mio Euro jederzeit verfügbar,
Fremdfinanzierungsinstrumente ohne finanzielle Covenants
- Ausblick: COVID-19-Pandemie mit erheblichen Auswirkungen auf das
Geschäft aller Segmente; verlässlicher Ausblick für das zweite
Quartal und für das Gesamtjahr derzeit nicht möglich; Konzern hat
Finanzausblick 2020 entsprechend bereits am 22. April 2020
zurückgenommen
Unterföhring, 7. Mai 2020. ProSiebenSat.1 bestätigt die bereits am 22. April
2020 veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das erste Quartal 2020: Das erste
Quartal 2020 verlief für die ProSiebenSat.1 Group gut, bis ab Mitte März erste
Auswirkungen der COVID-19-bedingten Beschränkungen des öffentlichen und
wirtschaftlichen Lebens spürbar wurden. Insgesamt schloss der Konzern das
Quartal mit einem leichten Umsatzanstieg von 1 Prozent auf 926 Mio Euro
(Vorjahr: 913 Mio Euro) ab, organisch (1) sank der Umsatz gering um 1 Prozent.
Das Nicht-TV-Werbegeschäft machte im ersten Quartal des Jahres 52 Prozent
(Vorjahr: 48 %) des Konzernumsatzes aus, der Digitalanteil am Konzernumsatz lag
bei 35 Prozent (Vorjahr: 30 %).
Rainer Beaujean, Vorstandssprecher & Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media SE:
"Bis zum Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen in Deutschland waren wir im
ersten Quartal gut unterwegs. Seither sehen wir Auswirkungen der Pandemie in
vielen unserer Geschäftsbereiche. Wir adressieren deshalb konsequent alle
nicht-geschäftskritischen Kosten und stellen ProSiebenSat.1 auch dank einer
stabilen Liquidität sicher für die Zukunft auf. Ein großer Dank gilt in dieser
besonderen Situation unseren Mitarbeitern, die mit beeindruckender Kreativität,
Einsatz und Pragmatismus neue Programm- und Werbeideen kreieren sowie unsere
Produktionen und die Services und Produkte der NuCom Group an die sich ständig
verändernden Gegebenheiten anpassen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir
ProSiebenSat.1 so gemeinsam gut durch diese Krise steuern."
Im Segment der SevenOne Entertainment Group (vormals: Entertainment) ging der
Außenumsatz um 3 Prozent auf 563 Mio Euro (Vorjahr: 579 Mio Euro) zurück.
Organisch sank der Außenumsatz ebenfalls um 3 Prozent. Dies reflektiert
insbesondere den Rückgang der gesamten Werbeerlöse um 4 Prozent, nachdem in
einem bereits herausfordernden Marktumfeld im März erste COVID-19-bedingte
Stornierungen von Werbebuchungen erfolgten. Das digitale und smarte
Werbegeschäft wuchs in diesem Umfeld dagegen weiter dynamisch und legte um 32
Prozent zu. Auch das Distributionsgeschäft entwickelte sich erneut positiv.
Als systemkritisches Medienunternehmen kommt ProSiebenSat.1 der
gesellschaftlichen Verantwortung des Konzerns mehr denn je nach, Zuschauer mit
regelmäßigen, relevanten und verlässlichen Informationen zu versorgen.
Entsprechend bietet der Konzern seit Beginn der Corona-Pandemie über alle Kanäle
und Plattformen tägliche News-Updates in den Nachrichten- und Magazinformaten
der Sender sowie in Sondersendungen. Gleichzeitig erfüllt ProSiebenSat.1 das in
der aktuellen Situation nochmals gestiegene Bedürfnis der Zuschauer nach
Ablenkung durch die zahlreichen Unterhaltungsprogramme der Sender. Dabei
verzeichnet der Konzern seit Mitte März sowohl linear als auch digital eine
ansteigende Sehdauer: So ist die Total Video Viewtime, also die Gesamtsumme der
gesehenen Minuten auf allen linearen Kanälen und digitalen
Entertainment-Plattformen des Konzerns, im März um 16 Prozent im Vergleich zum
Vormonat gestiegen und auch die Streamingplattform Joyn verzeichnete im März ein
Wachstum von 12 Prozent im Vergleich zum Februar 2020 auf rund 4 Mio Unique
User.
Im Segment Red Arrow Studios (vormals: Content Production & Global Sales) waren
die Auswirkungen der COVID-19-bedingten staatlichen Einschränkungen ebenfalls
bereits spürbar. Der Außenumsatz lag mit 134 Mio Euro auf Vorjahresniveau
(Vorjahr: 135 Mio Euro). Organisch bzw. um Währungseffekte bereinigt sank der
Umsatz um 3 Prozent. Insbesondere das US-Produktionsgeschäft war im März von
Auftragsverschiebungen und -stopps betroffen, was jedoch das Digital-Studio
Studio71 mit einem starken Wachstum ausgleichen konnte.
Das Segment der NuCom Group (vormals: Commerce) legte im ersten Quartal deutlich
um 15 Prozent zu und erreichte einen Außenumsatz von 228 Mio Euro (Vorjahr: 199
Mio Euro). Organisch lag das Wachstum bei 8 Prozent. Während sich einerseits die
Erstkonsolidierung von Aroundhome, einem Online-Vermittler für Produkte und
Dienstleistungen rund ums Haus, positiv auf den gesamten Außenumsatz auswirkte,
verzeichneten andererseits vor allem das Partnervermittlungsgeschäft der Parship
Group mit eharmony, der Online-Beauty-Anbieter Flaconi sowie das OTC-Geschäft
von Windstar Medical deutliches organisches Wachstum. Gleichzeitig waren jedoch
die ersten Auswirkungen der weitgehend globalen Reise- und
Ausgangsbeschränkungen vor allem bereits im jeweiligen Geschäft der
Portfolio-Unternehmen Billiger Mietwagen (Silvertours) und Jochen Schweizer
mydays stark spürbar.
Das adjusted EBITDA der Gruppe ging im ersten Quartal um 17 Prozent auf 157 Mio
Euro (Vorjahr: 190 Mio Euro) zurück, wobei sich insbesondere die niedrigeren
Erlöse im TV-Werbegeschäft sowie die unterschiedlichen Ertragsstrukturen der
einzelnen Segmente auswirkten, da die Gruppe hauptsächlich in margenschwächeren
Geschäften Wachstum verzeichnete und im Gegensatz dazu Rückgänge in ihrem
margenstarken TV-Werbegeschäft verbuchte. Das adjusted net income (bereinigter
Konzernüberschuss) reflektierte diese Entwicklung und sank demzufolge auf 58 Mio
Euro (Vorjahr: 94 Mio Euro).
Zum Ende des ersten Quartals 2020 ist die Liquiditätslage von ProSiebenSat.1 mit
898 Mio Euro Barmittelbestand weiterhin gut. Darüber hinaus hat der Konzern
Anfang April 350 Mio seiner syndizierten revolvierenden Kreditfazilität (RCF),
die ein Rahmenvolumen von 750 Mio Euro hat, in Anspruch genommen, um angesichts
des COVID-19-geprägten Umfelds jederzeit einen Zugriff auf die
Liquiditätsreserven des Unternehmens abzusichern. Weitere 400 Mio Euro der RCF
sind jederzeit verfügbar. Die Finanzierungsinstrumente des Konzerns sind
generell ohne finanzielle Covenants und haben eine volumengewichtete
Restlaufzeit von über drei Jahren mit einer Endfälligkeit in den Jahren 2024/26.
Zum Ende des ersten Quartals 2020 betrug die Brutto-Verschuldung der
ProSiebenSat.1 Group 3.192 Mio Euro, die Nettofinanzverschuldung 2.294 Mio Euro
und der Verschuldungsgrad damit 2,7x. Gleichzeitig unterstreicht ProSiebenSat.1
das Ziel der Gruppe, grundsätzlich einen Verschuldungsgrad (Verhältnis von
Netto-Finanzverbindlichkeiten zum LTM adjusted EBITDA des Konzerns) in der
Bandbreite von 1,5 bis 2,5x zu erzielen.
Ausblick
Die ProSiebenSat.1 Group erwartet in allen Segmenten eine starke
Beeinträchtigung ihres Geschäfts durch die COVID-19-Pandemie: Erste
Beeinträchtigungen waren bereits in den letzten beiden März-Wochen zu
verzeichnen. Für den Monat April 2020 gingen die gesamten TV-Werbeeinnahmen wie
bereits angekündigt um rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Das
Geschäft der Red Arrow Studios wird weiterhin durch Produktionsverschiebungen
beeinträchtigt. Bei der NuCom Group zeigt sich ein gemischtes Bild, da einige
Portfoliounternehmen stärker von den Einschränkungen des öffentlichen Lebens
betroffen sind als andere.
Der Anfang März 2020 veröffentlichte Finanzausblick 2020 der Gruppe
berücksichtigt ausdrücklich nicht die möglichen negativen Auswirkungen der
COVID-19-Pandemie. Dieser Finanzausblick für das Jahr 2020 führte u.a.
Zielgrößen für den Konzernumsatz, das adjusted EBITDA des Konzerns, das adjusted
net income, den Free Cashflow vor M&A und den Verschuldungsgrad des Konzerns
auf. Aufgrund der aus der COVID-19-Pandemie resultierenden erheblichen
wirtschaftlichen Unsicherheiten im Hinblick auf Dauer und Schwere der Krise ist
es dem Vorstand derzeit jedoch nicht möglich, einen verlässlichen Ausblick für
das zweite Quartal und für das Gesamtjahr zu geben. Es ist derzeit davon
auszugehen, dass sämtliche im per Anfang März veröffentlichten Finanzausblick
genannten Zielgrößen nicht zu erreichen sein werden. Der Finanzausblick für das
Gesamtjahr 2020 wurde daher bereits am 22. April 2020 zurückgenommen.
In diesem Umfeld hat das Management Business-Continuity-Pläne erarbeitet und
konzentriert sich verstärkt darauf, Kosten, Cashflow und Profitabilität der
Gruppe aktiv zu steuern. Der Konzern legt den Fokus weiter auf seine
strategischen Kernprojekte und hat zugleich in allen Geschäftsbereichen
verschiedene Maßnahmen ergriffen, um negative Auswirkungen auf die
Profitabilität der Gruppe abzuschwächen und die Liquidität zu sichern. Zu diesen
Maßnahmen zählen insbesondere reduzierte Investitionen in das Programm, die im
Vergleich zum Vorjahr um etwa 50 Mio Euro niedriger ausfallen. Zusätzlich
verringert der Konzern aktuell IT-Aufwände und andere betriebliche Aufwände wie
Reise- und Beratungskosten. Zudem setzt der Konzern das Instrument der
Kurzarbeit in einigen Portfolio-Unternehmen der NuCom Group ein und prüft dessen
Einsatz innerhalb des Entertainment-Geschäfts. Die NuCom Group fokussiert sich
vorrangig auf Marketinginvestitionen bei den ProSiebenSat.1-Plattformen und
verstärkt so die Kostensynergien innerhalb der Gruppe. Der Konzern bereitet sich
auf diese Weise auf unterschiedliche Ausprägungen der Krise hinsichtlich Dauer
und Intensität vor, um eine möglicherweise länger andauernde Krise bewältigen
und in einer anschließenden Erholungsphase verlorenen Boden gut machen zu
können. Maßnahmen zur Liquiditätssicherung beinhalten die Anpassung von
Steuervorauszahlungen sowie die Verbesserung von Zahlungszielen. Um die
Liquidität auch in einer möglicherweise länger andauernden COVID-19-Krise zu
schützen, haben Vorstand und Aufsichtsrat am 22. April 2020 entschieden, der
Hauptversammlung vorzuschlagen, für das Geschäftsjahr 2019 keine Dividende
auszuschütten. Gleichzeitig hat der Konzern seine bisherige Dividendenpolitik
mit einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent des bereinigten
Konzernjahresüberschusses der Gruppe bestätigt.
ProSiebenSat.1 bereitet sich mit diesen Maßnahmen darauf vor, die Strategie des
Konzerns nach einer Überwindung der Krise weiter voranzutreiben und den vollen
Fokus auf das deutschsprachige Entertainment-Geschäft zu legen. Dabei spielen
lokale und digitale Angebote, insbesondere der Ausbau der Streaming-Plattform
Joyn, sowie die enge Zusammenarbeit mit Red Arrow Studios und Studio71 eine
wichtige Rolle, um Reichweite und damit Monetarisierung zu stärken sowie die
Abhängigkeit von TV-Werbeeinnahmen zu reduzieren, um langfristig Wert für die
Stakeholder des Konzerns zu schaffen.
(1) Organisch = Bereinigt um Portfolio- und Währungseffekte
Die Pressemitteilung inklusive Tabellen finden Sie im Anhang. Auf unserer
Konzernwebsite www.ProSiebenSat1.com finden Sie ab 7. Mai 2020, 7:30 Uhr die
Präsentation für das erste Quartal 2020 und den Quartalsbericht.
Pressekontakt:
Stefanie Rupp-Menedetter
Leitern Group Communications & Events
ProSiebenSat.1 Media SE
Medienallee 7
D-85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 95 07-2598
E-Mail: Stefanie.Rupp@ProSiebenSat1.com
Susanne Brieu
Leiterin Corporate Communications Strategy & Finance
ProSiebenSat.1 Media SE
Medienallee 7
D-85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 9507-1137
E-Mail: Susanne.Brieu@ProSiebenSat1.com
Pressemitteilung online: www.ProSiebenSat1.com
Twitter: @P7S1Group
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/21767/4590663
OTS: ProSiebenSat.1 Media SE
ISIN: DE0007771172
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