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17.10.2014 20:16:47

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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Daniela Weingärtner zum Streit

um hohe Banker-Boni

Regensburg (ots) - Die Bilder von 2008 sind uns allen noch frisch

im Gedächtnis. Wie geprügelte Hunde verließen die schicken Damen und

Herren im blauen Tuch ihre glasverspiegelten Arbeitsplätze in den

Chefetagen der Londoner City, weil der Finanzmarkt und damit auch

ihre Welt zusammengebrochen war. Sechs Jahre später sieht es so aus,

als hätten die Zocker nichts aus der Krise gelernt. Ob

Hochrisikopapiere oder erfolgsabhängige Gehaltszuschläge - was von

Wirtschaftsfachleuten und Politikern als Teil des Problems

identifiziert worden war, soll nun wieder für boomende Geschäfte

sorgen. Die neuen Brüsseler Gesetze, die der nächsten Krise vorbeugen

sollen, werden als falsches Signal kritisiert. Es ist kein Zufall,

dass im Zusammenhang mit umdeklarierten Bankerboni vor allem

britische Banken ins Visier geraten sind. Großbritannien hat sich von

Anfang an gegen die geplante Deckelung der Zusatzvergütungen gewehrt

und klagt nun vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die Verordnung.

Das ist Londons gutes Recht. Nicht hinnehmbar ist aber, dass sich in

der Zwischenzeit die Londoner Großbanken ihre eigenen Regeln zimmern

- mit Duldung ihrer nationalen Finanzaufsicht. Da muss die neue

EU-Kommission ein Machtwort sprechen. Ein Glück nur, dass die

Zuständigkeit für das Thema nicht länger beim Binnenmarktkommissar

liegt, der heißt nämlich ab 1. November Jonathan Hill und ist selber

Brite.

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