21.12.2017 13:39:40

OTS: Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V. / Die Blockchain-Disruption: ...

Die Blockchain-Disruption: Geld, Bitcoin und digitalisiertes Goldgeld

München (ots) - "Geld ist ein Tauschmittel. [...] Das ist die

einzige Funktion des Geldes; es ist Tauschvermittler, allgemein

gebräuchliches Tauschmittel, sonst nichts." Dieses Zitat des großen

Ludwig von Mises stellt Prof. Thorsten Polleit, Präsident des Ludwig

von Mises Instituts Deutschland, seinem jüngsten Beitrag auf

www.misesde.org voran. Er setzt sich darin mit "dem

Entwicklungspotential der Kryptoeinheiten" auseinander und sucht eine

Antwort auf eine der zentralen Fragen im Bezug auf die revolutionäre

Blockchain-Technologie: Kann Bitcoin Geld werden?

Hierfür skizziert Polleit zunächst, was Geld aus Sicht der

Österreichischen Schule überhaupt ist und wie es entsteht. Das von

Ludwig von Mises formulierte Regressionstheorem steht dabei im

Zentrum der Überlegungen. Dieses besagt zum einen, dass "Geld"

spontan durch den Marktprozess aus einem Gut entsteht, und zum

anderen, dass das zu Geld werdende Gut bereits zuvor einen

(Tausch-)Wert besitzen muss, der sich alleine durch seine

nicht-monetären Eigenschaften erklärt.

Aus Polleits Sicht steht Bitcoin im Einklang mit dem

Regressionstheorem: Erst knapp 10 Monate nach der Schaffung des

ersten Bitcoin bildete sich ein Marktpreis für die Kryptowährung,

obwohl er zuvor bereits für Transaktionen genutzt wurde: Er diente

als Verrechnungseinheit der Blockchain-Technologie. Man kann also

seinen nicht-monetären Wert als den Nutzwert für das Zahlungs- und

Transfersystem Blockchain ansehen. Aus dieser Perspektive bringt

Bitcoin die nötigen Voraussetzungen mit, um "Geld" zu werden. Ob dies

tatsächlich eines Tages der Fall sein wird, lässt sich allerdings

nicht sagen. Denn Wettbewerb ist immer ein Entdeckungsprozess, dessen

Ausgang ungewiss ist.

Jedoch ist Währungswettbewerb nicht nur ein Entdeckungs-, sondern

auch ein Verdrängungsprozess. Damit ist es gar nicht so entscheidend,

ob sich am Ende Bitcoin, eine andere Digitalwährung oder gar ein

Handelsgut wie zum Beispiel Gold, digital über die Blockchain

abgebildet, als neuer Geldstandard durchsetzen kann. Entscheidend ist

vielmehr, dass dank des gerade erst einsetzenden Währungswettbewerbs

erstmals reale Chancen bestehen, das Ende des mit mannigfaltigen

Problemen behafteten, staatlichen Fiat-Geldes einzuläuten. Polleit

konstatiert optimistisch: "Es läuft entweder auf ein

'staatliches-Fiat-Geld' oder ein 'frei-im-Markt-gewähltes-Geld'

hinaus. Die Blockchain ist eine Disruption. Sie gibt die berechtigte

Hoffnung, dass der Technologiefortschritt das schafft, was

ökonomischer Vernunft und ethischer Einsicht bislang nicht gelungen

ist: das staatliche Fiat-Geld durch ein besseres, ein gutes Geld zu

ersetzen."

Die Blockchain-Disruption: Geld, Bitcoin und digitalisiertes

Goldgeld http://www.misesde.org/?p=17423

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