30.09.2016 15:29:41

OTS: Jones Lang LaSalle GmbH (JLL) / Abwärtstrend des DIFI setzt sich fort - ...

Abwärtstrend des DIFI setzt sich fort - Verhaltene Perspektive

Frankfurt (ots) - Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI)

von JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)

sinkt im dritten Quartal 2016 um 1,6 auf 6,7 Punkte. Der seit dem

Höchstwert im ersten Quartal 2015 eingetretene Abwärtstrend setzt

sich damit nach zwischenzeitlicher kurzer Unterbrechung fort,

allerdings weniger stark. Der Rückgang des Index ist dabei

ausschließlich auf eine weniger positive Einschätzung der Situation

für Immobilienfinanzierungen in den letzten sechs Monaten

zurückzuführen. Dies betrifft insbesondere

Wohnimmobilienfinanzierungen. Über alle Immobilientypen hinweg geht

der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen bezüglich der

Finanzierungslage um 10,2 Punkte zurück. Er verbleibt mit 15,3

Punkten aber im Plusbereich. Im Gegensatz dazu verbessert sich der

Saldo aus optimistischen und pessimistischen Einschätzungen in Bezug

auf die kommenden sechs Monate um 7,0 von -9,0 auf -2,0 Punkte. Der

Saldo erreicht damit das Niveau vom ersten Quartal 2016. Mit knapp 80

Prozent geht die weit überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer von

unveränderten Finanzierungsbedingungen auf Halbjahressicht aus, so

dass schon kleine Bewegungen im Abstimmungsverhalten zu dieser leicht

verbesserten Zukunftssicht führen.

Die bestimmenden Themen für Immobilienfinanzierer bleiben die

Regulierung sowie der hohe Wettbewerb um risikoarme

Kredittransaktionen. Wohnungsfinanzierungen sind seitens der

Regulierer aktuell besonders betroffen: Die im Frühjahr in Kraft

getretene Wohnimmobilienkreditrichtlinie werde von Banken kritisiert,

da sie die Vergabe von Hypothekenkrediten durch zusätzliche

Anforderungen an die Prüfung der Schuldnerbonität erschwere. Dies

kann sich indirekt auch auf die Finanzierbarkeit von

Projektentwicklungen auswirken, da bestimmte Kreditnehmertypen als

Käufergruppe entfallen. Auf Empfehlung des bei der BaFin

angesiedelten Ausschusses für Finanzstabilität wird zudem der Aufbau

eines nationalen Registers für Wohnimmobilienkredite diskutiert, was

für finanzierende Banken noch in der aktuellen Legislaturperiode

zusätzlichen Meldeaufwand bedeuten würde. Die gesamtwirtschaftliche

Entwicklung in Deutschland sendet hingegen, trotz außenpolitischer

Unsicherheiten und Terrorgefahr, positive Signale aus. Das BIP wuchs

im zweiten Quartal 2016 um 0,4 Prozent.

Erwartungen insgesamt verhalten

Der Rückgang bei der Einschätzung der Finanzierungssituation

bezieht sich auf fast alle Nutzungsarten. Lediglich für

Einzelhandelsimmobilien steigt der Saldo aus positiven und negativen

Meinungen leicht um 0,2 auf 13,5 Punkte. Bei Wohnimmobilien ist der

stärkste Einbruch zu verzeichnen: Dies ist unter anderem auf einen

Rückgang der zugrundeliegenden Investmenttransaktionen

zurückzuführen. Der Saldo sinkt um 24,6 auf 15,8 Punkte. Zudem

verzeichnen Bondemissionen von kapitalmarktgelisteten

Wohnungsunternehmen eine unveränderte Dynamik, was substitutiv auf

den Kreditbestand wirkt. Wie in den zwei vorherigen Quartalen ist die

Mehrheit der Finanzierungsexperten der Meinung, dass sich die

Finanzierungslage in den vergangenen sechs Monaten nicht signifikant

verändert hat.

Bei der Einschätzung der Finanzierungserwartungen über das

kommende Halbjahr können sämtliche Nutzungsarten etwas zulegen. Am

deutlichsten gewinnen die Einzelhandelsimmobilien, für die der Saldo

aus optimistischen und pessimistischen Meinungen um 12,7 auf -5,6

Punkte steigt.

Refinanzierungsmärkte verbessert

Die Aufhellung an den Refinanzierungsmärkten setzt sich fort. Für

fast alle Refinanzierungsinstrumente haben sich sowohl die Lage- als

auch die Erwartungseinschätzungen per Saldo verbessert. Besonders

große Zugewinne verzeichnen dabei Pfandbriefe und unbesicherte

Schuldverschreibungen. An den Pfandbriefmärkten profitieren die

Akteure weiterhin vom umfassenden Ankaufprogramm besicherter

Schuldtitel durch die EZB, sodass Pfandbriefe derzeit als

Refinanzierungsinstrument am positivsten beurteilt werden. Durch die

fortwährend hohe Nachfrage am Sekundärmarkt gehen die Teilnehmer von

weiter sinkenden Spreads von Hypothekenpfandbriefen gegenüber

öffentlichen deutschen Anleihen aus. Die Renditen für neue

Pfandbriefemissionen tendieren ebenfalls auf neue historische

Tiefstände hin. Bei den unbesicherten Schuldverschreibungen dürften

sich Situation und Erwartungen vor allem durch das im Zuge des

Bankenstresstests gestützte allgemeine Vertrauen in die Stabilität

des europäischen Bankensystems gebessert haben. Dennoch rechnet eine

Mehrheit der Finanzierungsexperten nach wie vor mit steigenden

Spreads von ungedeckten Bankschuldverschreibungen gegenüber

Staatsanleihen.

OTS: Jones Lang LaSalle GmbH (JLL)

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Pressekontakt:

Dorothea Koch, Tel. 069 2003 1007, dorothea.koch@eu.jll.com

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