06.10.2021 19:30:38
|
OTS: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) / ...
E-Commerce mit stärkstem Wachstum im dritten Quartal seit 2017
Berlin (ots) -
- Kauf beim Hersteller immer beliebter, aber der Multichannel wächst schneller
- Digitale Dienstleistungen können noch nicht von Lockerungen profitieren
- Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs wieder mit größten
Zuwächsen
- Branche pendelt sich mittelfristig in normalen Wachstumsrhythmus ein
- Eine Version dieser Mitteilung mit allen Tabellen finden Sie hier (https://www
.bevh.org/presse/pressemitteilungen/details/e-commerce-mit-staerkstem-wachstum-i
m-dritten-quartal-seit-2017.html) -
Ungeachtet der schrittweisen Wiederbelebung des öffentlichen Lebens, und obwohl
das dritte Quartal saisonal bedingt als schwächstes des Jahres gilt, sind die
Umsätze im E-Commerce mit Waren von Juli bis Oktober deutlich um 14,8 Prozent
auf 22,194 Mrd. und im Interaktiven Handel um 14,3 Prozent auf 22,467 Mrd. Euro
gestiegen. Für den E-Commerce ist es das wachstumsstärkste dritte Quartal seit
fünf Jahren und führt eine seit 2017 stattfindende Beschleunigung der
Umsatzzuwächse fort (siehe Tabelle).
D2C und Multichannel legen am schnellsten zu
Der digitale Direktvertrieb durch Hersteller unterstreicht seine andauernde
Stärke und bleibt der einzige Verkaufskanal, der seit Pandemieausbruch in jedem
Quartal im komfortablen zweistelligen Bereich gewachsen ist. Kein anderer
Vertriebstyp konnte prozentual so stark zulegen wie Hersteller-Versender (+23,2
Prozent kumuliert von Januar bis einschließlich September 2021). Blickt man nur
auf das jüngste, dritte Quartal, sind die Multichannel-Händler auf das stärkste
Wachstum gekommen. Das überrascht, da sie erstmals seit Jahresbeginn wieder ein
gesamtes Quartal durchgängig die Geschäfte für Kunden öffnen konnten, die Kunden
aber trotzdem weiterhin gerne online bestellen. Der Handel auf
Onlinemarktplätzen, den zum weit überwiegenden Teil stationäre und Onlinehändler
tragen, erhöht sein Volumen im langfristigen Trend weiter kräftig und wird 2021
erstmals in jedem Quartal deutlich mehr als zehn Mrd. Euro umsetzen.
"Besonders erfreulich ist die positive Entwicklung der Multichannel-Händler, die
zu den starken Ergebnissen der Branche beigetragen haben. Unter ihnen befinden
sich viele Unternehmen, die ehemals rein stationär waren und sich in der
Pandemie unter hohem Druck ein digitales Standbein aufgebaut haben. Das macht
uns optimistisch und zeigt, dass sich viele dieser Händler erfolgreich im
Digitalhandel festsetzen," sagt Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des
bevh.
Aufwärtstrend bei Lebensmitteln hält an
Stärkste Wachstumstreiber unter den Warengruppen waren im Q3/2021 Lebensmittel
(+34,5%), DIY & Blumen (+30,1%) und Hobby & Freizeitartikel (+23,8%) (siehe
Tabelle). Wachstumsstärkstes Warencluster waren Artikel des täglichen Bedarfs,
worunter neben Lebensmitteln auch Drogerieprodukte und Tiernahrung fallen.
Digitale Dienstleistungen bleiben unter ihrem Potenzial
Die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen, zu denen etwa auch Reisebuchungen
gehören, stiegen im Q3 um 31,0 Prozent auf 2,23 Mrd. Euro und verlieren im
Vergleich zur Jahresmitte (Q2/2020: 61,3 Prozent) wieder an Schwung. Zudem
handelt es sich noch immer um Nachholeffekte, die den Einbruch aus dem Vorjahr
(Q3/2020: -66,6 Prozent) nicht aufholen können. Unter dem Strich deutet das
darauf hin, dass die Menschen in den Sommermonaten zwar wieder online Reisen und
Konzerttickets gebucht haben, ihr Geld für Unternehmungen jedoch noch immer
vorsichtiger ausgeben als vor Pandemie-Ausbruch.
Jahresprognose bestätigt
In den ersten neun Monaten des Jahres sind im E-Commerce Gesamtumsätze von rund
67,4 Mrd. Euro aufgelaufen. Der gesamte Interaktive Handel einschließlich
Dienstleistungen erreichte in diesem Zeitraum 74 Mrd. Euro. Ein starkes letztes
Weihnachtsquartal eingerechnet, befindet sich die Branche damit weiter auf dem
Weg, in diesem Jahr erstmals die Marke von 100 Mrd. Euro zu brechen.
Vergleichbarkeit der Daten
Im Sinne einer besseren Vergleichbarkeit der Daten mit anderen Erhebungen hat
der bevh seine Versendertypologie an der folgenden, allgemeinen Klassifikation
orientiert.
Als Onlinehändler werden solche E-Commerce-Unternehmen erfasst, die neben den
digitalen Verkaufskanälen weiterhin mit klassischem Katalogversandhandel aktiv
waren. Diese wurden bisher unter Multichannel-Handel erfasst, da der Katalog
lange Zeit ein unabhängig gesteuertes Geschäftsmodell darstellte. Die Kategorie
Onlinehandel umfasst neben Internet-Pureplayern auch solche ursprünglich reinen
E-Commerce-Anbieter, die inzwischen zwar Filialen unterhalten, jedoch den
überwiegenden Teil ihres Geschäfts im E-Commerce erzielen. Ebenso sind hier die
Umsätze der Shopping-Clubs und Apothekenversender einbezogen.
Als Onlinemarktplätze (OMP) werden solche Unternehmen erfasst, die mehr als die
Hälfte ihres Außenumsatzes (Bruttowarenvolumen, GMV) mit den Angeboten dritter
Händler auf ihrer Plattform erzielen.
Multichannel-Händler (MCV) sind Unternehmen, die ihre Heimat im Stationärhandel
haben. Dazu zählen auch vertikalisierte Anbieter mit Filialgeschäft, sofern sie
ihre Produkte nicht per Großhandel auch dem Einzelhandel zur Verfügung stellen.
Hersteller mit Direktvertrieb (HEV) sind Unternehmen, die entweder
ausschließlich im Direkt-Vertrieb arbeiten (klassisch "Vertreter-Versandhandel")
oder als Markenhersteller an den Einzelhandel liefern, aber auch Umsätze auf
eigener Fläche und im eigenen Onlinehandel erzielen.
Pressekontakt:
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
Frank Düssler
Friedrichstraße 60 (Atrium)
10117 Berlin
Mobil: 0162 2525268
mailto:frank.duessler@bevh.org
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/52922/5039767
OTS: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (
bevh)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!