13.09.2021 20:30:38

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Kampfansage, Kommentar zum Bieterwettstreit um Zooplus von Stefan

Kroneck

München (ots) - Im Bieterwettstreit um Zooplus dringt Hellman & Friedman auf

eine rasche Entscheidung für sich. Denn anders kann man sich den forschen

Schritt des US-Finanzinvestors nicht erklären, binnen eines Monats die

Übernahmeofferte für den Münchner Online-Tierbedarfshändler deutlich um fast ein

Fünftel zu erhöhen. Das gleicht einer Kampfansage an die Konkurrenten, die

ebenfalls um den MDax-Aufsteiger buhlen.

Ob das nachgebesserte Angebot die Private-Equity-Adressen EQT und KKR aus der

Reserve lockt, bleibt zunächst offen. Zu erwarten ist, dass das Duo allein schon

aus taktischen Gründen nicht gleich Gegenofferten nachreichen wird. Angesichts

des erneuten Kurssprungs der Zooplus-Aktie, den die Nachricht zum Wochenauftakt

auslöste, wird aber im Markt spekuliert, dass das Gefecht um das Unternehmen in

eine weitere Runde gehen könnte. Am Montag notierte der Titel mit zeitweise 475

Euro bereits deutlich über dem nachgebesserten Kaufgebot von 460 Euro. Für

manchen ist also weiter Kursfantasie drin.

Diese Blase könnte aber platzen, sollten sich EQT und KKR zurückziehen. Bislang

haben die beiden Häuser ohnehin keine Offerte abgegeben. Allein die

Markterwartung, dass etwas nachkommen könnte, trieb das Papier von Zooplus zu

neuen Höchstständen. In Bezug auf die Bewertung des Unternehmens dürfte aber

längst das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Der von Hellman & Friedman

offerierte Kaufpreis entspricht zwar "nur" dem 1,6-Fachen des für 2021

erwarteten Jahresumsatzes, aber mehr als dem 400-Fachen (!) des prognostizierten

oberen Endes der Bandbreite für das operative Konzernergebnis (Ebitda). Damit

operiert die Bieterin in der Kategorie Mondpreise. Denn die E-Commerce-Branche

gehört nicht zu den Bereichen, in denen die Margen wie Bäume in die Höhe

wachsen. Für Zooplus sind einstellige Umsatzrenditen Standard.

Die Finanzinvestoren sind dennoch bereit, solche Preise zu zahlen. Denn erstens

sitzen die Adressen auf sehr viel Geld, welches angelegt werden muss. Zweitens

gehört Zooplus in Europa auf ihrem Gebiet zu den Vorreitern, schließlich ist das

Geschäft mit Tierbedarf noch sehr stationär geprägt. Ein Blick in die USA

genügt, um eine Vorstellung darüber zu bekommen, wohin die Reise geht.

Ungeachtet dieser Wachstumschancen steht schon fest, wer den großen Reibach in

diesem Kampf um Zooplus macht. Es sind die Anteilseigner - sprich eine Reihe von

institutionellen Investoren und der dreiköpfige Vorstand. Diese werden 13 Jahre

nach dem Börsengang Kasse machen.

Pressekontakt:

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