19.03.2021 20:30:38

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Die Dividenden klettern, ein Marktkommentar von Werner Rüppel

Frankfurt (ots) - Jetzt ist die beste Zeit für Aktionäre. Nicht allein, dass der

Dax vor dem Hintergrund steigender Gewinnerwartungen und anhaltend niedriger

Zinsen nicht zu bremsen scheint und ein neues Hoch nach dem anderen erklimmt. Ab

Ende März beginnt auch die Hauptversammlungssaison, und Dividenden werden

hierzulande in der Regel einmal im Jahr in den Tagen nach der Hauptversammlung

(HV) ausgeschüttet. Die gute Botschaft für Aktionäre lautet: In den kommenden

Wochen werden sie auch in diesem Jahr ihren Geldbeutel mit hohen Ausschüttungen

füllen können. Schließlich sind die Mehrzahl der Aktionäre keine jugendlichen

Smartphone-Trader, sondern Damen und Herren im besten Lebensalter, die

Dividendenpapiere langfristig halten und sich Jahr für Jahr an den

Ausschüttungen von Titeln wie Allianz, BASF, Deutsche Telekom oder Deutsche Post

erfreuen.

Aufgrund der Auswirkungen der Pandemie hatte nun der Konsens der Analysten damit

gerechnet, dass die 2021 für das Coronajahr 2020 ausgezahlten Dividenden etwas

niedriger ausfallen als im Vorjahr. Schließlich sind Ausschüttungen traditionell

stabiler als die Gewinne, die aufgrund der Pandemie im vergangenen Jahr zum Teil

deutlich zurückgegangen sind. Jetzt haben die meisten Dax-Unternehmen ihre

Zahlen für 2020 nebst dem Dividendenvorschlag veröffentlicht. Und die

Dividendensaison läuft "viel, viel besser, als wir es erwartet hatten", stellt

Andreas Hürkamp, Aktienstratege bei der Commerzbank, fest. Kurzum: Die

Ausschüttungen überraschen positiv und treiben den Dax, der als

Performance­index Dividenden miteinbezieht, weiter nach oben.

Nach den Berechnungen der Commerzbank stehen im Dax 16 Dividendenerhöhungen fünf

Kürzungen gegenüber (wobei die Kürzung bei Siemens aufgrund der Abspaltung von

Siemens Energy eigentlich keine echte Kürzung darstellt). Im Vergleich zum

Konsens hätten 13 Dax-Werte mit ihren Ausschüttungen positiv überrascht, während

es zu fünf Enttäuschungen gekommen sei. Insgesamt klettert die Dividendensumme

der 30 Dax-Werte in diesem Jahr um 1,2 % auf 34 Mrd. Euro, hat Hürkamp

errechnet. Nicht nur der Commerzbank-Stratege hält das für ein Jahr, in dem die

deutsche Konjunktur um 5 % eingebrochen ist, für ein "sehr bemerkenswertes

Ergebnis".

Dividendenankündigungen sind immer auch Signale der Unternehmen an den

Kapitalmarkt. Die Dax-Werte signalisieren mit ihren insgesamt stabilen

Ausschüttungen, dass der Ertragsrückgang 2020 nur ein durch die Pandemie

bedingter Einbruch ist und dass sie gut aufgestellt sind. Besonders zu erwähnen

sind die starken Signale einzelner Firmen.

Dass die Allianz (HV am 5. Mai) und die Münchener Rück (HV am 28. April) ihre

üppigen Ausschüttungen von 9,60 Euro und 9,80 Euro je Aktie halten, entsprach

den Erwartungen. Aber schon eine BASF (HV am 28. April) unterstreicht mit einer

unveränderten Dividende von 3,30 Euro je Aktie die Stabilität ihres

Geschäftsmodells. Und dass Volkswagen erneut 4,86 Euro je Vorzugsaktie

ausschüttet, ist ein starkes Zeichen, das die Analysten positiv überrascht hat.

Sehr gut geht es der Deutschen Post (HV am 6. Mai), die ihre Dividende deutlich

von 1,15 auf 1,35 Euro erhöht hat. Und auch bei Vonovia (HV am 16. April)

klettern die Gewinne stetig, so dass die Dividende von 1,57 auf 1,69 Euro je

Aktie angehoben werden konnte.

Insgesamt liegt die Dividendenrendite der Dax-Werte laut Hürkamp bei 2,5 % und

damit 2 Prozentpunkte über der Rendite von Unternehmensanleihen der Kategorie

"BBB" und 2,7 Prozentpunkte über der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen.

Deutlich wird: Gerade im Niedrigzinsumfeld ist der Dax mit seinen üppigen

Ausschüttungen attraktiv. Hinzu kommt, dass die Ertragserwartungen der Analysten

für die Dax-Titel derzeit kräftig steigen.

Anleger, die nun mit einzelnen ausschüttungsstarken Aktien von der

Dividendensaison profitieren wollen, müssen aufpassen. Denn es gibt

Dividendenfallen, sprich meist zyklische Titel, die in guten Jahren viel

ausschütten, in schlechten aber wenig oder gar nichts. Da ist es besser, auf

stetige Dividendenzahler mit stabilen Geschäftsmodellen zu setzen, die

Aristokraten genannt werden. Hier überzeugen Allianz, Münchener Rück, Deutsche

Post und Vonovia mit überdurchschnittlich hohen Renditen. Als Geheimtipp gilt

die DWS Group (HV am 9. Juni) mit einer Dividendenrendite von 5 %, deren Mutter

Deutsche Bank stetige und hohe Ausschüttungen anstreben dürfte.

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Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069-2732-0

www.boersen-zeitung.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30377/4868907

OTS: Börsen-Zeitung

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