26.01.2015 20:55:47

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Börsen-Zeitung: Syriza verliert Schrecken, Kommentar zur

Griechenland-Wahl von Christopher Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Auf den ersten Blick wirkt die Reaktion der

Aktienmärkte äußerst seltsam. Bei der Parlamentswahl in Griechenland

tritt mit dem die Erwartungen übertreffenden Wahlerfolg der Syriza

der "Worst Case" ein und die Kurse steigen unverdrossen weiter, als

wäre nichts geschehen. Nun, tatsächlich ist etwas geschehen. Die

überraschend guten Ifo-Daten sorgten gestern für gute Stimmung,

bestätigen sie doch die Hoffnung, dass die Konjunktur mit

Unterstützung des schwachen Euro und der stark gesunkenen Ölpreise an

Fahrt gewinnen wird.

Dennoch ist die Reaktion bemerkenswert, wenn man sie mit den

Kurseinbrüchen und Volatilitätsschüben vergleicht, die in den Jahren

2011 und 2012 mit der Staatsschuldenkrise einhergingen. Der

Volatilitätsindex der Deutschen Börse, der VDax New, ist gestern

sogar gesunken. Die Reaktion ist aber durchaus erklärbar. So traf der

durchschlagende Wahlerfolg der Syriza - anders als seinerzeit die

Schuldenkrise - keinen unvorbereiteten Markt. Dass sich die Partei

durchsetzen würde, war schon sehr lange bekannt, neu waren in

jüngerer Zeit lediglich Umfragen, die zeigten, dass sie sehr deutlich

vor der regierenden Nea Dimokratia führte.

Von noch größerer Bedeutung ist, dass Griechenland längst kein

großer Gefahrenherd mehr ist. Die Währungsunion ist durch ihre

Sicherungsmechanismen, so den Rettungsfonds ESM, gegen einen

neuerlichen Flächenbrand weitgehend immun geworden. Das Wahlergebnis

könnte eher für den Parteiführer der Syriza, Alexis Tsipras, zum

Problem werden. Denn er hat im Wahlkampf Erwartungen geweckt, die er

kaum wird erfüllen können. Die Zugeständnisse, die er aushandeln

will, darunter ein Schuldenschnitt und reduzierte Sparauflagen, wird

er nicht auf ganzer Linie durchsetzen können.

So wenig Verhandlungsmasse der neue griechische Ministerpräsident

hat, so gering sind mittlerweile die Gefahren bzw. die

Ansteckungsgefahr geworden, die von dem Land für die Finanzmärkte und

die Währungsunion ausgehen. Daher können Konjunkturdaten wie der

Ifo-Index derzeit auch eine stärkere Wirkung auf den Dax entfalten.

Nicht vergessen werden darf, dass der Dax derzeit vor allem von der

Europäischen Zentralbank mit Macht nach oben getrieben wird. Denn sie

beginnt demnächst, für monatlich 60 Mrd. Euro Anleihen, darunter auch

Euro-Staatstitel, zu kaufen. Dagegen haben Griechenland und Tsipras

derzeit erst recht keine Chance, sich als Einflussfaktor auf die

Finanzmärkte durchzusetzen.

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