28.02.2019 20:26:42

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Börsen-Zeitung: Scheitern gesichert, Kommentar zu den Sparkassen von

Bernd Wittkowski

Frankfurt (ots) - Helmut Schleweis mag zuweilen ein Zitat eines

seiner Vorgänger, des früheren Sparkassen- und späteren

Bundespräsidenten Horst Köhler, einfallen: "Man signalisiert mir

immer Zustimmung im Detail, solange sichergestellt ist, dass die

Sache als Ganzes scheitert." Der Beobachter fühlt sich daran

erinnert, wenn Sparkassenpräsident Schleweis mit seiner Idee von der

einheitlichen Sparkassen-Zentralbank nicht nur auf Ablehnung stößt,

sondern hier und da auch Wohlwollen findet. Denn jene etwa in

Westfalen-Lippe oder Hessen-Thüringen, die für eine Kräftebündelung

auf Landesbankenebene plädieren, wissen doch selbst sehr gut,

zumindest sollten sie es wissen, dass am Ende im köhlerschen Sinne

das Scheitern jedenfalls dann gesichert ist, wenn es um die

angedachte Fünferlösung aus Berlin Hyp, DekaBank, Helaba, LBBW und

Nord/LB geht.

Das Thema Nord/LB erledigt sich, abhängig von der Meinung der

EU-Kommission zur Auffanglösung des DSGV, nun sowieso auf die eine

oder andere Weise, wobei es hier für alle Beteiligten noch weit mehr

Fragen als Antworten zu geben scheint. Stakeholder und Führung der

LBBW haben klargemacht, was sie davon halten, die größte Landesbank

in ein von Stuttgart aus nicht mehr zu kontrollierendes Gebilde

einzubringen: im Ergebnis nichts. Die BayernLB war von Anfang an

außen vor. Der Freistaat will von einem (Teil-)Verkauf seiner

Landesbank (Anteil 75 Prozent) oder einer Fusion nichts wissen.

Die Superlandesbank ist mithin mausetot, erst recht in der

abgespeckten Variante einer mehr oder weniger reinen Girozentrale

ohne Retailgeschäft, Wohnungsgesellschaften oder Lotterieanbieter.

Würden etwa die LBBW, deren Verwurzelung in der Region ein

wertvolles Asset ist, und ihre Träger die BW-Bank abspalten? Absurd!

Noch abwegiger wird es, wenn mancher Verantwortliche mit der

Vorstellung schwanger geht, ein Zentralinstitut allein in

Sparkassenhand, ohne Länderbeteiligung, zu schaffen. Wir wünschen

viel Spaß bei der Kapitalbeschaffung und beim Herausdrängen der

Bundesländer.

Charme hat dagegen tatsächlich die vom hessisch-thüringischen

Verbandschef Gerhard Grandke aufgewärmte Idee einer Kombination

Deka-Helaba, diesmal erweitert um die Berlin Hyp. Das gäbe fürwahr

ein bundesweites Powerhouse in der Mitte Deutschlands, das die

Position von BayernLB und LBBW nicht stören würde. Warum macht

Schleweis seinen Einfluss also nicht geltend, wo er ihn definitiv

hat, bei Berlin Hyp und Deka? Wohl weil er das Zitat von Horst Köhler

im Sinn hat.

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