04.06.2015 20:45:40

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Börsen-Zeitung: Kreuzungsversuche, Kommentar zu Syngenta von Sabine

Wadewitz

Frankfurt (ots) - Die möglichen Neuzüchtungen im weltweiten

Pflanzenschutzgeschäft gewinnen an Vielfalt. Der US-Konzern Monsanto

stößt mit seinem 45 Mrd. Dollar schweren Gebot für den Marktführer

Syngenta bislang auf Widerstand, wobei die Eidgenossen zuletzt

signalisiert haben sollen, dass sie bei etwas mehr finanziellem

Dünger mit sich reden lassen. Allerdings gelten die regulatorischen

Hürden als beträchtlich, und der hohe Aktienanteil, den Monsanto

bietet, stößt nicht auf ungeteilte Zustimmung bei Investoren. Damit

ist der Kreuzungsversuch kein einfaches Unterfangen.

BASF war zunächst als mögliche Käuferin des Saatgutgeschäfts von

Syngenta gehandelt worden, nachdem Monsanto-Chef Brett Begemann die

Trennung von dieser Sparte ins Spiel gebracht hatte, um Hürden auf

seinem Weg über die Alpen aus dem Weg zu räumen. Der weltgrößte

Chemiekonzern aus Ludwigshafen hat bislang anders als seine

Wettbewerber so gut wie kein eigenes Saatgutgeschäft, sondern setzt

hier auf Partnerschaften. Eine Verstärkung auf dem Gebiet würde einen

strategischen Schwenk bedeuten, der das Geschäft aber insgesamt

stärken könnte.

Inzwischen lotet BASF nach Informationen aus Marktkreisen auch

eine vollständige Übernahme von Syngenta aus. Immerhin bietet sich

die einmalige Möglichkeit, in einem weit konsolidierten Markt die

Nummer 1 zu schlucken. Es ist gerade 15 Jahre her, dass sich die

Ludwigshafener für damals 3,8 Mrd. Dollar mit dem Kauf des

Agrargeschäfts der American Home Products in die Führungsgruppe des

Marktes katapultierten. Die Aktivitäten gehören zum Kerngeschäft,

bieten sie doch einen Puffer gegen die konjunkturellen Ausschläge der

zyklischen Chemiesparten.

Der Chemiekonzern, der in diesem Jahr 150-jähriges Bestehen

feiert, hat bislang einen grünen Daumen bewiesen und steht nicht

unter Druck, Nährstoffmangel durch einen teuren Zukauf zu

kompensieren. Mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 8% im

Pflanzenschutzgeschäft in den vergangenen fünf Jahren liegt BASF im

Spitzenfeld der Wettbewerber - 2 Punkte über Syngenta und 5 über dem

Schlusslicht Monsanto. Doch als ewige Nummer 4 nach Umsatzgröße muss

man sein Dasein auch nicht fristen.

Trotz günstiger Finanzierungsbedingungen und hoher Feuerkraft hat

BASF lange nicht mehr am M&A-Markt gezuckt. Da der Chemiekonzern auf

vielen Geschäftsfeldern bereits in der Top-Position agiert, sind die

Kaufziele begrenzt. Syngenta wäre eine von wenigen Gelegenheiten.

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