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09.08.2016 20:56:40
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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Korrektur in Sicht, Kommentar zum ...
Börsen-Zeitung: Korrektur in Sicht, Kommentar zum Aktienmarkt von
Dieter Kuckelkorn
Frankfurt (ots) - Wer hätte das gedacht? Kurz vor dem britischen
Brexit-Votum waren viele Analysten davon ausgegangen, dass eine
Entscheidung für einen Austritt aus der Europäischen Union die
Kapitalmärkte schwer in Mitleidenschaft ziehen würde. Nun jedoch
erreicht der Dax mit 10701 Punkten ein Jahreshoch. Alle Ängste, die
es vorher gegeben hat, sind wie weggeblasen.
Zumindest auf den ersten Blick erscheint die Hausse, die den Dax
seit dem ersten Schrecken unmittelbar nach dem Brexit-Votum um mehr
als 1400 Indexpunkte nach oben getrieben hat, nicht einmal
übertrieben. Denn mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der
Gewinnschätzungen für die kommenden zwölf Monate von 12,3 für den Dax
befindet sich der Markt in der Mitte der Spanne der Bewertungen der
vergangenen fünf Jahre. US-Indizes sind dagegen deutlich
anspruchsvoller bewertet.
Zudem liefert die Charttechnik positive Signale. So ist es dem Dax
gelungen, aus dem seit dem Frühjahr bestehenden Abwärtstrendkanal
auszubrechen. Ferner sorgen die aktuellen Rekordstände an der Wall
Street für gute Stimmung. Von einem Allzeithoch ist der Dax, dessen
Rekord bei 12391 Punkten steht, noch weit entfernt.
Daraus zu schließen, dass die Rally munter weitergeht, wäre
allerdings voreilig. Es gibt eine Reihe von Warnzeichen, die den
Verdacht nahelegen, dass es bald zu einer Korrektur kommen könnte. So
sind beispielsweise die Volumina am Aktienmarkt auch für eine
Ferienzeit auffällig niedrig. Außerdem verweisen die Analysten der
Commerzbank darauf, dass die sich derzeit weiter abflachenden
Zinsstrukturkurven die Aussichten für die globalen Aktienmärkte
eintrüben. In den vergangenen Dekaden habe sich eine Abflachung der
Renditekurve stets als eine Gefahr für den Dax erwiesen.
Nicht übersehen werden sollte auch, dass sich der September stets
als der schwächste Börsenmonat erwiesen hat. Da braucht es schon neue
Impulse, um die Anleger aus der Lethargie zu wecken. Derartige
Impulse sind aber nicht in Sicht, zumal beispielsweise die Analysten
der DZ Bank warnen, dass die aktuelle Konsensschätzung für das
durchschnittliche Gewinnwachstum der Dax-Werte im kommenden Jahr von
12% angesichts der mauen Konjunkturentwicklung geradezu utopisch ist.
Angesichts von Risiken wie der aufziehenden neuen Bankenkrise und
der anhaltenden Unsicherheit wegen der wirklichen Folgen des Brexit
ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Rally in eine Korrektur
mündet.
OTS: Börsen-Zeitung
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