22.11.2018 20:20:41

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Börsen-Zeitung: Investors Liebling, Kommentar zu Immobilien von Thomas

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Frankfurt (ots) - Es ist auf den ersten Blick kaum glauben: Der

Boom am deutschen Immobilienmarkt geht immer weiter und weiter.

Mindestens zwei Jahre noch dauert diese Phase an, wie der

Immobiliendienstleister Savills meint. Dabei geht es schon seit acht

Jahren nach oben. Ein zehnjähriger Zyklus wäre ungewöhnlich lang.

Andererseits: Wo sind die Alternativen? Staatsanleihen? Angesichts

der Renditen wohl kaum. Aktien? Sehr volatil. Dann doch lieber

Betongold. Da weiß man, was man hat - erst recht in Deutschland.

Denn die Bundesrepublik glänzt mit einem stabilen politischen

System und anhaltend guten Wirtschaftsdaten. Statt einem nationalen

Zentrum wie London oder Paris gibt es sieben wesentliche Standorte,

und zwar Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und

München. Das macht weniger störungsanfällig.

Und doch ist nicht alles Gold was glänzt - oder besser: Es gibt

nicht genug davon, also das Angebot an Immobilien reicht nicht aus.

Denn es fehlt häufig der Platz, etwa bei Büros, und es fehlen die

Handwerker, soll heißen: Die Bauindustrie ist voll ausgelastet. All

diese Entwicklungen treiben die Immobilienpreise in die Höhe. Gut für

die, die verkaufen wollen. Doch wer will schon verkaufen, wenn es so

schwer ist, alternative Investitionsziele zu finden?

Die Zeichen sind klar: Das Angebot sollte ausgeweitet werden. Für

Frankfurt könnte dies den Ausweis neuer Bauplätze für Hochhäuser

bedeuten. Eine Diskussion darüber steht 2019 an. Bei Wohnobjekten

helfen neben neuen Flächen auch Nachverdichtungen.

Ein wesentliches Problem sind die steigenden Baukosten, die sich

weniger durch die hohe Nachfrage ergeben, sondern durch laufend

verschärfte Bauvorschriften. Hier sollte eine Regulierungspause dazu

genutzt werden, die nächsten Schritte in Richtung Ressourcenschonung

genau abzuwägen. In der Branche herrscht allerdings wenig Zuversicht,

dass es dazu kommen wird.

Das größere Angebot, das angesichts fortgeschrittener

Projektentwicklungen schon absehbar ist, dürfte von der großen

Nachfrage aus dem In- und Ausland problemlos absorbiert werden - ohne

dass die Preise fallen. Deutschland bleibt des Investors Liebling -

auch angesichts möglicher Handelskriege, des Brexits und des

Haushaltsstreits mit Italien. Die Investoren sehen die Gefahren für

die Immobilienmärkte, schreiben ihnen aber nur ein geringe

Wahrscheinlichkeit zu oder verbuchen die Risiken ohnehin als

"schwarzen Schwan", also als unkalkulierbar. Der Boom ist also noch

nicht vorbei.

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