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02.01.2015 20:50:47

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Börsen-Zeitung: Dollar überholt den Konsens, Marktkommentar von Stefan

Schaaf

Frankfurt (ots) - Viele Devisenanalysten werden nach der Rückkehr

aus ihrem Urlaub zum Jahreswechsel eifrig rechnen müssen. Der Grund:

Der Euro hat zum Jahresauftakt 2015 einen ordentlichen Schwächeanfall

erlitten, viele Jahresprognosen der Experten sind damit bereits

Anfang Januar Makulatur. So sieht der Reuters-Konsens die

Gemeinschaftswährung auf Sicht von drei Monaten aktuell noch bei 1,22

Dollar und auf Sicht von sechs Monaten bei 1,20 Dollar. Doch diese

Werte sind in der seit Mai 2014 laufenden Abwertungsrunde längst

überholt. Am Freitag, dem ersten Handelstag des neuen Jahres in

Europa, sackte die Gemeinschaftswährung auf 1,2008 Dollar ab und war

damit so billig wie zuletzt im Juni 2010.

Zum Jahresende sieht der von Reuters bei Analysten erhobene

Konsens den Euro bei 1,18 Dollar. Dies entspräche zum jüngsten Tief

einer Abwertung von gerade noch einmal 1,9%, nachdem der Euro seit

Beginn der Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone im vergangenen

Frühjahr - zunächst verbal, dann mittels Zinssenkungen und

Anleihekäufen - schon um 14% abwertete. Es ist angesichts der

Perspektiven für die Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks

unwahrscheinlich, dass der Euro in den kommenden zwölf Monaten nur um

so einen geringen Prozentsatz weiter abwertet.

Draghi zeichnet Weg vor

Wo die Reise in der Eurozone hingeht, hat EZB-Präsident Mario

Draghi selbst in einem Interview zu Jahresbeginn noch einmal deutlich

gemacht - und damit den aktuellen Schwächeanfall der

Gemeinschaftswährung ausgelöst. Draghi zufolge treibt die Europäische

Zentralbank ihre Pläne für einen Kauf von Staatsanleihen in großem

Stil voran. Die Vorbereitungen für "gegebenenfalls notwendige

zusätzliche Maßnahmen" liefen. Damit bekräftigte Draghi Aussagen, die

er während seiner jüngsten Pressekonferenz bereits getroffen hatte.

Am Markt wurden die Aussagen als Ankündigung eines groß angelegten

Kaufs von Euro-Staatsanleihen interpretiert - entsprechend sackte der

Euro in kürzester Zeit um einen halben US-Cent ab.

Draghi begründete die mögliche quantitative Lockerung - auch "Euro

QE" genannt - mit deflatorischen Gefahren. Ähnlich hatte sich zum

Jahreswechsel EZB-Chefvolkswirt Peter Praet in einem Interview der

Börsen-Zeitung geäußert. Praet sieht unter anderem wegen des

Ölpreisverfalls das Risiko, dass die Inflationsrate in den negativen

Bereich rutscht. Am Freitag fiel der Preis für Rohöl der Sorte Brent

auf ein Siebeneinhalbjahrestief von 55,48 Dollar je Fass.

Anleihekäufe in Sicht

Während die EZB mit großer Wahrscheinlichkeit und trotz

Widerständen der Bundesbank - spannend wird die Position von

Bundeskanzlerin Angela Merkel in dieser Frage werden - wohl ihre

Geldpolitik weiter lockern wird, dürfte der Trend in den USA in die

Gegenrichtung weisen. Zwar wirkt dort der Ölpreisverfall ebenfalls

Inflationsdämpfend. Die US-Notenbank Federal Reserve schaut aber

stärker auf die Kernrate ohne Energiepreise, um steigende Löhne

besser berücksichtigen zu können. Daher wird das billige Öl weniger

Einfluss auf ihre Geldpolitik haben als bei der EZB. Derzeit rechnet

der Konsens mit der ersten US-Zinserhöhung für den Sommer. Verändern

sich diese Erwartungen, so dürfte sich dies, wie die Erfahrung aus

dem Oktober zeigte, in heftigen Kursreaktionen entladen. Dies gilt

insbesondere für den Devisenmarkt, da das Währungspaar Euro-Dollar

als Funktion von Zinserwartungen gehandelt wird.

Enge Korrelation mit Zinsen

Die Euro-Abwertung ist eng korreliert mit der steigenden

Zinsdifferenz zwischen Treasuries und Bundesanleihen (siehe Grafik).

Anders als noch 2010, als der Euro zuletzt bei 1,20 Dollar handelte,

spielen Staatsrisiken nur eine untergeordnete Rolle und schwächen

nicht unbedingt den Euro. Die Märkte vertrauen noch immer auf Draghis

"whatever it takes" vom Sommer 2012 - und so mancher Investor würde

eine Eurozone ohne Griechenland für stabiler halten als eine mit

Griechenland.

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Telefon: 069--2732-0

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