28.05.2018 20:25:40

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Defeat Daimler / Kommentar von Isabel ...

Börsen-Zeitung: Defeat Daimler / Kommentar von Isabel Gomez zum

Mercedes-Dieselskandal

Frankfurt (ots) - Den Satz "Ein Defeat Device, sprich eine

Funktion, die die Wirksamkeit der Abgasnachbehandlung unzulässig

einschränkt, kommt bei Mercedes-Benz nicht zum Einsatz", hat Dieter

Zetsche schon lange nicht mehr gesagt. Er stammt aus einem Interview,

das die "FAS" kurz nach dem Bekanntwerden des Abgasbetrugs bei VW im

September 2015 mit dem Daimler-Chef geführt hatte. Im März 2017, als

die Behörden längst auch gegen Daimler ermittelten, äußerte sich

Zetsche beim Genfer Autosalon zurückhaltender. Es sei ein Fehler der

Hersteller gewesen, beim Diesel die gesetzlichen Spielräume in so

unterschiedlicher Bandbreite auszunutzen. Da sei "einiges falsch

gelaufen", so Zetsche. Das kann man wohl so sagen.

Seit Monaten wird in den USA und Europa wegen des Verdachts der

Manipulation und falschen Werbung bei Daimler gegen Mitarbeiter des

Konzerns ermittelt. Vorige Woche schritt das Kraftfahrt-Bundesamt

zur Tat und ordnete den Rückruf von rund 5 000

Mercedes-Transportern an. Die Auffassung, in diesen Fahrzeugen sei

keine unzulässige Abschalteinrichtung für die Abgasnachbehandlung

verbaut, hat der Konzern mit Blick auf dieses Modell also exklusiv.

Daimler teilt weiterhin mit, gegen den Rückruf Einspruch einlegen

zu wollen, und die Frage, ob die beiden vom KBA monierten Funktionen

nun zulässig oder unzulässig sind, notfalls auch vor Gericht klären

zu wollen. Darauf wird es wohl auch hinauslaufen. Denn bevor Daimler

den Rückrufbescheid erhielt, hatte der  Konzern im Rahmen des

seit Februar laufenden Verwaltungsverfahrens in Sachen Vito

ausreichend Zeit, die Behörde in Anhörungen von der eigenen

Argumentation zu überzeugen. Das ist nicht gelungen. Dass das KBA die

Funktionen nach dem angeordneten Rückruf und einer

öffentlichkeitswirksamen Einbestellung des Konzernchefs nach Berlin

doch noch als zulässig einstufen wird, ist unwahrscheinlich.

Das sehen offenbar auch die Investoren so. Für die Aktionäre

scheint eine Zuspitzung der rechtlichen Situation bei Daimler

realistischer zu sein als eine Entspannung: Die Daimler-Aktie verlor

am Montag 1,3 %, während der Dax nur um 0,6 % nachgab.

Mit Blick auf die Kursentwicklung der vergangenen drei Jahre - in

denen der Konzern Rekordergebnisse verkündete - wurde die Performance

stets damit erklärt, dass mögliche rechtliche und finanzielle

Konsequenzen aus dem Abgasskandal im Kurs bereits eingepreist seien.

Seit Mitte Mai 2015 ist der Daimler-Kurs von gut 85 Euro auf knapp 64

Euro gefallen.

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 990,31 0,42%