31.03.2017 20:32:40

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Börsen-Zeitung: Dax-Rekord in Sicht, Marktkommentar von Christopher

Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Es ist nur noch eine Kleinigkeit. Der Dax hat

die gerade beendete Woche mit einem Plus von 2,1 Prozent auf 12.313

abgeschlossen, so dass ihm nun noch 78 Zähler bzw. 0,6 Prozent von

seinem fast zwei Jahre alten Rekord von 12.391 Punkten trennen.

Um 7,9 Prozent hat der Dax in den ersten drei Monaten des Jahres

zugelegt, und man würde sich schon mit der Prognose eines abrupten

Stopps der Aufwärtsbewegung für das zweite Quartal aus dem Fenster

lehnen, wenn man ausschlösse, dass nach den deutschen Nebenwerte- und

den US-Indizes auch der Dax bald Rekordhöhen erreichen wird. Gründe,

die den Index den letzten kleinen Schritt machen lassen könnten, gibt

es genug. Das politische Risiko, dass internationale Investoren lange

von den europäischen Aktienmärkten ferngehalten hat, hat seit der für

den Populisten Geert Wilders enttäuschend ausgegangenen

Parlamentswahl an Schrecken verloren. Zudem sind die Chancen, dass

die Front-National-Kandidatin Marine le Pen sich in der zweiten und

entscheidenden Runde der französischen Präsidentschaftswahlen

durchsetzt, gering, wenn man den Experten glauben darf.

Entscheidend ist aber, dass die Konjunkturdaten sich weiter

positiv entwickeln. Damit scheinen auch die Chancen gut zu sein, dass

sich auch die Wende nach oben bei den Unternehmensgewinnen fortsetzt.

Die BayernLB glaubt, dass eben dies die treibende Kraft der Rally der

vergangenen Monate ist und nicht wie vielfach angenommen die mit

Trumps Plänen verbundene Fantasie. Der Aufwärtstrend der

Konjunkturindikatoren sei zwar von den Erwartungen expansiver

Konjunkturmaßnahmen Trumps unterstützt worden, aber auch unabhängig

davon sei global ein positives Konjunkturmomentum zu konstatieren,

das die Aktienmarktbewertungen nach oben treibe. Die jüngsten

Datenveröffentlichungen hätten dies erneut unterstrichen.

Wenn nun die kleine Wegstrecke zum Rekord für den Dax kein großes

Problem mehr ist, stellt sich dann aber doch die Frage, wie

nachhaltig weitere Avancen des Index sein können. In dieser Hinsicht

gehen die Erwartungen der Strategen durchaus auseinander. Die

BayernLB ist aus kurzer Sicht optimistisch, verweist jedoch auf

Risiken. "Die europäischen Aktienmärkte könnten in den kommenden

Wochen von weiter rückläufigen politischen Risiken profitieren,

sofern die Wahlchancen von Le Pen in der zweiten Runde der

Präsidentschaftswahl in Frankreich weiter auf relativ niedrigem

Niveau bleiben bzw. weiter sinken. Dies würde für eine fortgesetzte

Outperformance der europäischen Indizes gegenüber dem S&P 500

sprechen, solange der Euro nicht stark aufwertet". Zwar rechnet die

Bank mit einem Nachlassen des positiven konjunkturellen Momentums in

den kommenden Monaten. Kurzfristig scheine der Rückenwind für die

Aktienmärkte hiervon aber noch intakt. Turbulenzen drohten weiterhin

am ehesten von möglichen Enttäuschungen bei den erwarteten

Fiskalmaßnahmen Trumps. Die politischen Entwicklungen in Washington

blieben daher für die Aktienmarktteilnehmer von hoher Priorität.

Auch M.M. Warburg schreibt die Rally der Konjunkturentwicklung und

nicht Trump zu. Die globalen Wirtschaftsdaten seien derzeit so gut

wie schon lange nicht mehr, so das Bankhaus, dass sein Dax-Ziel für

den Ultimo in der abgelaufenen Woche von 12.000 auf 12.800 Punkte

angehoben hat. Der Hauptgrund für die steigenden Kurse sei in der

guten Gewinnentwicklung der Unternehmen und den positiven

Gewinnerwartungen für die nächsten beiden Jahre zu sehen.

Nicht überzeugt ist die Helaba, die den Dax zum Jahresende bei

12.000 erwartet. Das Institut verwies am Freitag auf zunehmende

Warnsignale für eine Korrektur, darunter einen hohen Anteil

kreditfinanzierter Aktienkäufe in den USA. Wertpapierkredite hätten

neue Höchststände erreicht. In Relation zum BIP entspreche dies

annähernd den alten zyklischen Spitzenwerten aus den Jahren 2000,

2007 und 2015. Aktienrückkäufe, die ein wichtiger Treiber der seit

2009 laufenden Hausse bei US-Aktien gewesen seien, seien im vierten

Quartal zurückgegangen. Angesichts gestiegener Zinsen verliere das

Instrument schuldenfinanzierter Aktienrückkäufe wohl allmählich an

Attraktivität. Aktien dies- und jenseits des Atlantiks hätten das

gegenwärtig fundamental abzuleitende Kurspotenzial ausgeschöpft.

Nachhaltig höhere Notierungen seien auf Sicht der kommenden Monate

wenig wahrscheinlich. Aufgrund des inzwischen nicht mehr hinreichend

attraktiven Chance-Risiko-Verhältnisses biete es sich an, die

aktuellen Kursavancen für Gewinnmitnahmen zu nutzen.

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