08.12.2017 20:36:40

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Dax probt den Ausbruch, ein ...

Börsen-Zeitung: Dax probt den Ausbruch, ein Marktkommentar von

Christopher Kalbhenn

Frankfurt (ots) - In der abgelaufenen Woche hat sich der Dax nicht

aus seiner seit Wochen bestehenden Spanne von rund 12.800 bis 13.200

Punkten herausgetraut. Immerhin brach der Index am Freitag mit einem

Hoch von 13.241 Zählern vorübergehend aus der Spanne aus und lag

zuletzt bei 13.154 Punkten, was einen Wochengewinn von 2,3 Prozent

bedeutete, in der Nähe des oberen Rands.

Dazu trugen gute Nachrichten bei, die schwerer wogen als die

Entscheidung von Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels

anzuerkennen beziehungsweise die dadurch drohenden Spannungen im

Nahen Osten. So nährt der Brexit-Kompromiss der britischen Regierung

und der EU Hoffnungen, dass die durch den Austritt des Vereinigten

Königreichs drohenden ökonomischen Verwerfungen nicht ganz so schlimm

ausfallen werden wie befürchtet. Außerdem untermauerten die robusten

US-Arbeitsmarktzahlen die derzeit positiven Einschätzungen der

weltwirtschaftlichen Aussichten.

Gut möglich, dass sich der Dax nun von seiner Seitwärtsspanne löst

und wieder auf Rekordjagd geht. Nach Einschätzung der Privatbank

Merck Finck könnte dies durchaus noch im auslaufenden Jahr geschehen.

"Zahlreiche Stimmungsdaten nächste Woche sollten den breiten

Optimismus zum Jahresende noch einmal bestätigen. Auf dieser Basis

bliebe ein Test des Dax-Allzeithochs bei rund 13.500 Punkten von

Anfang November noch vor Weihnachten realistisch", so das Institut am

Freitag.

Wichtiger noch als die wenigen verbleibenden Handelstage dieses

Jahres sind aber die darüber hinausgehenden Perspektiven, mit denen

sich Strategen und Marktteilnehmer derzeit intensiv beschäftigen.

Konsens ist, dass das derzeit höhere Wachstumstempo gute

Voraussetzungen für einen ebenfalls guten Aktienjahrgang 2018

schaffen. Dem Dax trauen viele Strategen einen Stand von 14.000

Punkten zu, einige auch spürbar höhere Niveaus, nicht zuletzt, weil

von einem allenfalls moderaten Anstieg von Inflation und Zinsen

ausgegangen wird. Damit bleiben Aktien einstweilen alternativlos.

"Die Mischung aus gesunder konjunktureller Wachstumsdynamik und

schwachen, relativ wenig schwankenden Inflationstrends bleibt eine

gute Basis für den anhaltenden Bullenmarkt", so Merck Finck.

Auch die Commerzbank äußerte sich in ihrem am Freitag

vorgestellten Ausblick auf das Jahr 2018 für den Aktienmarkt

zuversichtlich. "Bärenmärkte starten regelmäßig in einem Umfeld, in

dem Konjunktur-Frühindikatoren auf einem Mehrjahreshoch notieren,

Aktien hoch bewertet sind und die Investoren sorglos sind. All dies

ist derzeit der Fall." Das Institut glaubt dennoch nicht, dass ein

Bärenmarkt bevorsteht. Zum ersten Mal in den letzten 50 Jahren hätten

die Notenbanken auf eine deutlich bessere Konjunktur nicht mit

spürbaren Leitzinserhöhungen reagiert, weshalb die Renditen für

Geldmarktanlagen, Staats- und Unternehmensanleihen weiterhin sehr

niedrig seien. Vor allem die aktuell weiter niedrigen Renditen für

Festgeldanlagen seien ein wichtiger Grund, dass das täglich

verfügbare Geld, in der Vergangenheit ein guter Frühindikator für

Dax-Trends, immer noch stark wachse.

14.000 Zähler zum Ultimo lautet auch die Jahresendprognose der DZ

Bank. "Die deutschen Blue Chips werden 2018 wieder Rekordgewinne

erwirtschaften", so das Institut am Freitag. Die Bewertung bleibe

dabei moderat, die Dividendenrendite attraktiv. Ein noch stärkerer

Anstieg erscheine unwahrscheinlich, weil die Märkte bereits langsam

von der ultraexpansiven Geldpolitik entwöhnt werden. Außerdem mehrten

sich an den Aktienmärkten zunehmend die Anzeichen einer Überhitzung.

Dennoch verfügten die Unternehmen vielerorts unverändert über gesunde

Bilanzen und respektables Ertragswachstum. Solange die Zinsen

insgesamt niedrig blieben, werde eine größere Korrektur wohl

ausbleiben.

Als Hauptrisiko für die derzeit gut aussehenden Perspektiven wird

in den Jahresausblicken derzeit zumeist die Inflation genannt. Zöge

diese spürbar stärker an, als derzeit angenommen wird, müssten die

Zentralbanken den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik

beschleunigen. Das hätte zur Folge, dass die Zinsen nach oben

überraschen würden. Damit würden die Aktienmärkte ein Stück weit ihre

relative Attraktivität gegenüber Anleihen verlieren. Zudem würde sich

auch Skepsis über die Wachstums- und damit die Gewinnaussichten

einstellen. Marktteilnehmer sollten sich darauf einstellen, dass den

Konsens übertreffende Inflationsraten zumindest zu vorübergehenden

Korrekturen führen könnten.

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 316,71 -0,12%