24.03.2015 19:56:46

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Börsen-Zeitung: Das Yuan-Fieber sinkt, Kommentar zur Bedeutung der

chinesischen Währung von Norbert Hellmann

Frankfurt (ots) - Eine jährliche Befragung von Großunternehmen

über die weltweite Verwendung des chinesischen Yuan bringt eine

Überraschung: Die Erhebung der Großbank HSBC zeigt statt des

erwarteten Bedeutungsgewinns einen Momentumverlust bei der Verwendung

als globale Handelswährung. Denn außerhalb des asiatisch-pazifischen

Raums sind Transaktionsabschlüsse in Yuan eher auf dem Rückmarsch,

lautet die Botschaft - für Peking keine sonderlich gute. Den

chinesischen Yuan als eine führende globale Handels- und

Reservewährung zu etablieren ist schließlich eines der erklärten

Ziele der chinesischen Reformpolitik.

Das Thema hat an den Märkten breite Resonanz gefunden und in

Europa gar eine Art Finanzplatzfieber entfacht. Die Etablierung von

Yuan-Offshoreplätzen mit designierten Clearingbanken wurde noch im

vergangenen Jahr als Ritterschlag und Bestätigung empfunden, im

Finanzplatzwettbewerb der Zukunft oben auf zu sein. Mittlerweile

macht sich etwas Ernüchterung breit. Die anhaltende Abkühlung der

chinesischen Wirtschaft hinterlässt Spuren. Der Yuan ist außerdem

volatiler geworden und von seinem stabilen Aufwertungstrend zum

Dollar abgerückt.

Der erwartete Boom bei der Nutzung der neuen Clearingplattformen

und die erwartete Anregung von Yuan-denominierten Handels- und

Investmentströmen will sich jedenfalls nicht so recht einstellen.

Dies liegt zum einen daran, dass sich - bei all dem von

Finanzplatzpromotoren entfachten Hype - die tatsächliche

Popularisierung von neuen Abwicklungsmechanismen für China-Geschäfte

eine schwierige Angelegenheit ist. Zum anderen stellen die

Unternehmen laut der HSBC-Erhebung fest, dass sich die von China

avisierten Fortschritte bei der Liberalisierung des Kapitalverkehrs

und Konvertibilität des Yuan nur schleppend einstellen und die

Hindernisse immer noch recht groß sind.

Das ist wohl der eigentliche Knackpunkt, an dem sich auch

festmachen wird, ob es China in diesem Jahr gelingen kann, den Yuan

beim Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Dollar, Euro, Pfund und

Yen als fünfte offizielle Reservewährung zu verankern. Die im

Fünfjahresrhythmus erfolgende Überprüfung des IWF-Korbes mit dem die

sogenannten Sonderziehungsrechte (SZR) gebildet werden, steht für

Oktober an. Im Jahr 2010 hatte der IWF befunden, dass die chinesische

Währung noch nicht frei genug verwendbar ist, um in den Korb zu

gelangen. Und auch diesmal sieht es nach einer Zitterpartie aus.

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