05.03.2014 21:01:32
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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Bedenklicher Rückgang, Kommentar zu den ...
Dabei war das Umfeld für die Aktienanlage 2013 eigentlich ideal. Das Niedrigzinsumfeld sorgte dafür, dass sich mit sicheren festverzinslichen Wertpapieren kaum noch etwas verdienen ließ, während kurzfristigere Spareinlagen auf eine nur unwesentlich höhere Rendite kamen als ein im Garten vergrabenes Paket mit Bargeld.
Auf der anderen Seite verzeichnete der Dax 2013 einen Kursanstieg von stattlichen 26%. Aktien waren also 2013 mit die sinnvollste Methode, um dem für Anleger äußerst schwierigen Umfeld zu trotzen und das Vermögen zu erhalten. Wie es scheint, ist die große Mehrheit der Deutschen aber gleichwohl nicht mehr dazu bereit, das Anlageinstrument Aktie auch nur in Erwägung zu ziehen. Mit ökonomischem Sachverstand hat das wenig zu tun. Auf diesen Punkt weist das DAI, das dies beklagt, zurecht hin.
Zudem mag die vom DAI oft kritisierte steuerrechtliche Benachteiligung der Aktie zum Beispiel gegenüber Anleihen eine Rolle gespielt haben, auch wenn diese angesichts des hohen Renditevorsprungs der Aktie 2013 von untergeordneter Bedeutung gewesen sein dürfte. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der Einfluss der sinkenden Realeinkommen der Deutschen, die die für die Altersvorsorge und die Kapitalanlage bereitstehenden Summen vor allem in der Mittelschicht knapper werden lassen. Die Anlageberater von Banken empfehlen ihren Kunden zudem heutzutage eher andere Produkte, weil sie ihnen höhere Provisionen bringen.
Ein Blick in andere Statistiken lässt den Schluss zu, dass die Lage vielleicht nicht ganz so ernst ist, wie man im DAI glaubt. So zählt der Fondsverband BVI immerhin 10 Millionen Besitzer von Aktien- und Mischfonds. Das DAI kommt auf Basis seiner Daten nur auf 6 Millionen. Dennoch ist der Rückgang des Interesses der Deutschen an der Aktienanlage bedenklich und volkswirtschaftlich schädlich. Dem DAI ist zuzustimmen, wenn es fordert, dass sich die deutsche Politik dieses Problems stärker annehmen sollte.
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