03.04.2019 20:31:40

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Auf Sparflamme, Kommentar zur ...

Börsen-Zeitung: Auf Sparflamme, Kommentar zur 5G-Auktion von Heidi

Rohde

Frankfurt (ots) - Die Versteigerung der Lizenzen für den

Mobilfunkstandard der 5. Generation (5G) hat die Gemüter im Vorfeld

ähnlich erhitzt wie die UMTS-Auktion, die sich vor 19 Jahren auf

insgesamt rund 50 Mrd. Euro hochschaukelte. Was für den Staat ein

willkommener Geldsegen war, wurde allerdings für die Unternehmen zum

Milliardengrab. Schon deshalb hatte niemand angenommen, dass die

Gebote für die 5G-Lizenzen derart schwindelerregende Höhen erreichen

würden. Gemessen an den Vorabschätzungen, die sich auf

Gesamteinnahmen von 3 bis 6 Mrd. Euro erstreckten, lief die Auktion

aber dennoch geradezu auf Sparflamme.

Nach gut zwei Wochen konzentriert sich das Bietergefecht auf

wenige Frequenzblöcke und biegt damit auf die Zielgerade ein. Dies,

obwohl United Internet als vierter Bieter zu den etablierten

Telekomnetzbetreibern in den Ring gestiegen ist und das verfügbare

Spektrum, das für lokale Frequenzen vorgesehen ist, um gut ein

Viertel verknappt wurde. Außerdem legen die durch 5G ermöglichten

Anwendungen den Schluss nahe, dass dieses Spektrum für die

Lizenznehmer eigentlich sogar deutlich werthaltiger sein dürfte als

damals beim UMTS-Standard.

Indes wird die Zahlungsbereitschaft der Unternehmen für "das Paket

Luft" - wie später über die UMTS-Lizenzen gespottet wurde - durch das

Auktionsdesign und die weiteren Vergabebedingungen deutlich gedämpft.

Denn die Telekomnetzbetreiber hatten zunächst darauf gesetzt, dass

sich ihre Ausgaben primär durch industrielle Anwendungen für (große)

Geschäftskunden rentieren würden, in Gestalt von maßgeschneiderten

Firmennetzen, gegebenenfalls mit Anbindung an das öffentliche Netz.

Dem hat die Bundesnetzagentur mit der Reservierung lokaler

Frequenzen, die von den Lizenznehmern gegen eine feste Gebühr

erworben werden können, einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Zahlreiche Konzerne und Mittelständler planen die Errichtung von

Campus-Netzen in Eigenregie. Die Errichtung des öffentlichen Netzes,

bei der sich die Lizenznehmer umfangreichen Ausbauauflagen beugen

müssen, erscheint dagegen wenig lukrativ. Anwendungen wie autonomes

Fahren sind als Massengeschäft ebenso ferne Zukunft wie

5G-Smartphones und -Aktivitäten der Endnutzer. Außerdem wollen von

diesem Kuchen viele etwas abhaben, der Anteil der

Telekommunikationsfirmen ist unklar.

Im Angesicht dieser Perspektiven sind offenbar alle

Auktionsteilnehmer bemüht, die Kasse zusammenzuhalten. Für den

Netzausbau kann das nur gut sein.

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!