30.08.2017 20:36:40

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Börsen-Zeitung: Alarmsignale, Kommentar zur Bedeutung des Hurrikans

"Harvey" für die Rückversicherer von Stefan Kroneck

Frankfurt (ots) - Während der Hurrikan "Harvey" sein

Zerstörungswerk fortsetzt, ist noch ungewiss, wie hoch die

Belastungen für die Versicherer ausfallen. Angesichts der bereits

verheerenden Schäden in Texas und Louisiana zeichnet sich ab, dass

eine höhere zweistellige Milliardensumme herauskommen könnte.

Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass die Investoren die

Ereignisse an der US-Küste des Golfs von Mexiko noch relativ gelassen

betrachten. Die Aktien von Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück

reagierten bislang mit minimalen Kursabschlägen. Obgleich die drei

größten Rückversicherer noch keine Schätzungen abliefern können,

dürfte "Harvey" bei so manchem Anbieter die Erfolgsrechnung verhageln

und die Ergebniserwartungen dämpfen.

Der Hurrikan liefert Alarmsignale für die Assekuranz, steht doch

die diesjährige Sturmsaison im Südatlantik erst am Anfang. Die

Erfahrung des Katastrophenjahres 2005 - als drei tropische

Wirbelstürme in Folge die Branche mit rekordhohen 105 Mrd. Dollar

belasteten und für tiefrote Zahlen sorgten - lehrt, dass nach

"Harvey" noch einiges nachkommen kann.

Dass die Hurrikan-Risiken 2017 höher ausfallen, hatten

Meteorologen vorhergesagt. Berufsoptimisten in den

Versicherungskonzernen könnten nun hoffen, dass es nicht so schlimm

wird, springt doch bei Großschäden aus Starkregen und Hochwasser in

den USA zum Teil Vater Staat ein. Das gilt aber nur für private

Haushalte. Die Belastungen für die Wirtschaft in Form von

Betriebsunterbrechungen tragen Versicherer - und die schlagen ins

Kontor, wie die Ölraffinerien und der internationale Flughafen von

Houston, die in den Fluten versinken, zeigen. Zwar haben die

Rückversicherer vor zwölf Jahren von "Katrina" gelernt, indem sie

Naturkatastrophendeckungen teils auf Zweitschadenereignisse

umstellten, also erst bei einem nachfolgenden Hurrikan einspringen.

Doch bei einer Sturmserie nützt ihnen dieser Selbstbehalt wenig.

Derweil dürfte ihnen aber "Harvey" auf einem anderen Feld von

Nutzen sein, so zynisch dies klingen mag. Aufgrund relativ geringer

Großschadenereignisse und eines Überangebots beklagen sich die

etablierten Häuser seit Jahren über fallende Preise für

Naturkatastrophendeckungen, was jedoch für die Versicherungsnehmer

ein Segen ist. Eine folgenschwere Hurrikan-Serie könnte eine

Trendwende bewirken. Daher wird das diesjährige Branchentreffen Mitte

September in Monte Carlo mehr den je ein Stimmungsindikator sein für

künftige Vertragserneuerungsrunden in der Assekuranz.

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