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Osteuropa weiter im Fokus 17.03.2016 17:33:00

VIG-Vorsteuergewinn brach 2015 ein - Aktie schließt tiefrot

Das Ergebnis vor Steuern (EGT) sank von 518,4 Mio. Euro auf rund 172 Mio. Euro und damit auf ein Drittel - neben den bekannten IT-Impairments gab es weitere Abschreibungen. Dennoch soll die Dividende nur von 1,40 Euro auf 60 Cent je Aktie gekürzt werden, teilte der börsennotierte Konzern Mittwochabend mit.

Für das laufende Jahr 2016 peilt die VIG eine Verdoppelung des Vorsteuerergebnisses auf bis zu 400 Mio. Euro an, wie weiter erklärt wurde. Den Dividendenvorschlag für 2015 hat der Vorstand am Mittwoch beschlossen - die Ausschüttungsquote beträgt damit voraussichtlich rund 78 Prozent.

Belastet wurde das Ergebnis 2015 durch eine Wertberichtigung auf die IT-Systeme im 3. Quartal in Höhe von 195 Mio. Euro, wodurch das EGT der ersten drei Quartale von 440,5 Mio. auf 175,3 Mio. Euro gedrückt worden war.

Darüber hinaus gab es aber maßgebliche "weitere Impairments auf immaterielle Vermögensgegenstände" - und zwar "durch eine in Zusammenhang mit der Erweiterung des Vorstands erfolgten Änderung der Cash Generating Units, durch eine vorsichtigere Betrachtung der Entwicklungen in Rumänien sowie durch steuerliche Änderungen in Polen", wie es am Mittwochabend hieß. Dass es wegen der Niedrigzinsen 2015 einen Gewinndämpfer geben werde, hatte die VIG bereits seit dem vergangenen Frühjahr wiederholt erklärt.

In Summe erzielte die VIG 2015 ein Prämienvolumen von über 9 Mrd. Euro. Dabei stiegen die Einnahmen in Schaden/Unfall um 0,8 Prozent, in der Krankensparte um 3,0 Prozent und in der Lebensversicherung gegen laufende Prämie um 4,9 Prozent. Die wegen des Niedrigzinsumfelds bewusste Zurückhaltung im Einmalerlagsgeschäft (-15,7 Prozent) habe zum insgesamt leichten Rückgang um 1,4 Prozent bei den verrechneten Prämien des Konzerns geführt, so die VIG.

Osteuropa bleibt weiter im Fokus

Die VIG setzt weiter auf Osteuropa und die Mehrmarkenstrategie: Die VIG woll am Wachstumpotenzial in der Region partizipieren, so die seit Jahresbeginn amtierende neue VIG-Chefin Elisabeth Stadler am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Angenommen habe man das Heta-Rückkaufangebot. Ein Sparpaket ist nicht geplant.

In den kommenden Monaten werde die 25 Märkte, in denen der Versicherungskonzern vertreten ist, auf ihr Wachstumspotenzial untersucht. Die VIG habe ein klares Wachstumsziel, sie wolle führender Versicherer in Mittel- und Osteuropa bleiben und organische oder durch Zukäufe wachsen, so Stadler. In Polen, Ungarn, Kroatien und Serbien soll der Marktanteil mittelfristig auf 10 Prozent steigen. Damit will man ein Prämienvolumen von 600 Mio. Euro erzielten. Deutlich ausbauen will Stadler in der Region auch die Krankenversicherung.

Das Niedrigzinsumfeld hat sich auf das Finanzergebnis ausgewirkt, das 2015 um 50 Mio. Euro gesunken ist und heuer noch einmal um bis zu 100 Mio. Euro sinken könnte, hieß es heute. Das Finanzergebnis habe 2015 rund 1 Mrd. Euro ausgemacht. Belastet wurde der VIG-Gewinn von außerordentlichen Abschreibungen. Neben bereits im Vorjahr bekannt gegebenen IT-Abschreibungen im Ausmaß von 195 Mio. Euro kommen nun noch 50 Mio. Euro für Rumänien, 25 Mio. Euro für Polen dazu sowie 14 Mio. Euro aus einer Änderung der Cash Generating Units wegen einer Neuzusammensetzung der Bewertungseinheiten nach Ländern.

Im Handelsverlauf an der Wiener Börse verloren die Papiere des Versicherers zeitweise über 18 Prozent und somit fast ein Fünftel ihres Börsenwertes. Zur Schlussglocke wies der Anteilsschein ein Minus von 17,93 Prozent bei 18,70 Euro aus.

Einschätzung von enttäuschenden Ergebnissen. Auch die geplante Dividendenausschüttung liegt unter den Erwartungen. Die Experten nahmen die VIG-Aktie nach den vorgelegten Geschäftsergebnissen von ihrer Empfehlungsliste "Top Pick". Das Anlagevotum "buy" wird jedoch beibehalten.

APA

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