Osteuropa im Visier 24.09.2013 13:48:00

UNIQA will Mega-Kapitalerhöhung für Wachstum nutzen

UNIQA-Chef Andreas Brandstetter setzt auf organisches Wachstum, schließt aber auch Zukäufe von mittelgroßen Gesellschaften nicht aus, wie er heute, Dienstag, in einer Pressekonferenz erklärte.

Es gehe beim Kaufpreis um Größenordnungen von 60 bis 80 Mio. Euro. Nicht verwenden werde man das Kapital für teure riskante Zukäufe in Osteuropa. Die UNIQA wolle nicht um jeden Preis wachsen und nicht Marktanteile zu Lasten der Profitabilität gewinnen. Man schaue sich mehrere mittelgroße Unternehmen an. Im Visier hat man Märkte, in denen die UNIQA bereits tätig ist.

Osteuropa hat für die UNIQA nach wie vor enormes Potenzial: Die angepeilte Verdoppelung der Kundenanzahl von 7,5 Millionen 2010 auf 15 Millionen im Jahr 2020 soll Großteils aus dieser Region kommen. Die Märkte in der Region würden zwar nicht mehr so stark wie früher wachsen, aber immer noch mit 4 bis 6 Prozent jährlich.

Den Aktionären wird eine "attraktive Dividendenpolitik" in Aussicht gestellt. Als Dividende sollen rund 40 bis 50 Prozent des Konzernergebnisses ausgeschüttet werden. Für 2012 wurde eine Dividende von 25 Cent je Aktie gezahlt - das entspricht einer Ausschüttungsquote von 41 Prozent.

Bekräftigt hat Brandstetter heute das Ergebnisziel: Bis 2015 soll das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) gegenüber 2012 um bis zu 350 Mio. Euro steigen. 2012 hatte das EGT 205 Mio. Euro betragen. Von diesem Ergebnisziel bis 2015 weiche man keinen Zentimeter ab. Der Gruppen-RoE (Return on Equity) nach Steuern ist für 2015 mit rund 13 Prozent geplant.

Die Nettokostenquote soll auf 22 Prozent verbessert werden, nach 25 Prozent 2012. Bei der Combined Ratio (Schaden/Kostenquote: Schäden und Kosten im Verhältnis zu den Prämieneinnahmen) werden 95 Prozent angepeilt, nach 101 Prozent 2012. Das durchschnittliche Wachstum des laufenden Prämienvolumens soll 2012 bis 2015 bei 5 Prozent liegen.

Die UNIQA brauche nach Abschluss der Kapitalerhöhung mittelfristig kein neues Kapital mehr, bekräftigte der Konzern-Chef. Die ökonomische Solvenzquote soll bei rund 150 Prozent liegen.

Generelles Ziel sei der Fokus auf das Geschäft als Erstversicherer in den beiden Kernmärkten Österreich und Mittel- und Osteuropa (CEE). Die UNIQA Österreich soll ihre Profitabilität erhöhen. Getrennt hat man sich bereits von nicht zum Kerngeschäft zählenden Beteiligungen wie etwa Hotels, vereinbart wurde auch mit einer Reihe von internationalen Investoren der Verkauf des rund 400 Mio. Euro schweren Private Equity-Portfolios. Die Beteiligungen an der Raiffeisen Zentralbank (RZB) und der Strabag und Casinos Austria stehen nicht zur Diskussion. Neu ausgerichtet werden soll die Strategie für das Lebensversicherungsgeschäft in Österreich. Eine Vertriebs-Kooperation wurde mit den Raiffeisen-Landesbanken für fünf Jahre und mit der Raiffeisen Bank International (RBI) für zehn Jahre fixiert.

Die Zeichnungsfrist für die UNIQA-Kapitalerhöhung (Re-IPO) beginnt heute und läuft voraussichtlich bis 8. Oktober. Die Preisspanne liegt bei 7,50 bis 8,50 Euro je Aktie. Es gebe keine Bereitschaft das Preisband zu senken, so Brandstetter. Heute gaben die Papiere bis zirka 13.30 Uhr um 2,17 Prozent auf 9,00 Euro nach. Am 11. Oktober sollen die neuen Aktien erstmals an der Wiener Börse notieren.

Angeboten werden im Zuge der Kapitalerhöhung 94,359.616 neue Aktien, zusätzlich werden bis zu 6,666.667 Aktien aus einer Mehrzuteilungsoption angeboten ("Greenshoe"). Das Management geht nun auf Roadshow, neben Wien unter anderem in Deutschland, London, den USA, Zürich und Warschau.

Die Kernaktionäre RZB, Austria Versicherungsverein Privatstiftung und Collegialität Versicherungsverein Privatstiftung haben sich dazu verpflichtet, ihre Bezugsrechte nicht auszuüben. Die übrigen bestehenden Aktionäre können ihre Bezugsrechte im Verhältnis von 11:5 ausüben. Ein Bezugsrechtehandel wird nicht eingerichtet.

Für Privatanleger gilt eine garantierte Zuteilung von bis zu 1.250 Aktien je Anleger, diese Garantiezuteilung ist mit maximal 10,102.628 Aktien (10 Prozent der insgesamt angebotenen Papiere inkl. Mehrzuteilungsoption) limitiert.

Aktuell halten die Kernaktionäre 92,7 Prozent. Der Streubesitz beträgt 6,9 Prozent und die eigenen Aktien 0,4 Prozent. Nach der Kapitalerhöhung wird der Anteil der Kernaktionäre, wenn die maximale Anzahl neuer Aktien begeben wird, bei 63,0 Prozent, der Streubesitz bei 36,7 Prozent und die eigenen Aktien bei 0,3 Prozent.

(APA) itz/sp

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