Osram-Aktie stürzt ab: Enttäuschender Ausblick auf 2016

Osram wandelt sich vom Lampenhersteller zum LED-Chiphersteller und baut deshalb in Asien eine eigene Chipfabrik. Damit wolle der Konzern nachhaltig wachsen und das Potenzial der halbleiterbasierten Technik stärker ausschöpfen, sagte Vorstandschef Olaf Berlien am Dienstag in München. Die Chipfabrik in Kulim in Malaysia soll ab 2017 Teile für LED-Autolampen und -Allgemeinbeleuchtung herstellen.

Der Fabrikbau ist eine kräftige Investition in die Zukunft von Osram. Allerdings kostet der Neubau auch sehr viel Geld: Eine Milliarde Euro macht das Unternehmen dafür locker. Für das im Oktober angelaufene neue Geschäftsjahr stellte Osram deshalb "beträchtlich" weniger Betriebsgewinn in Aussicht. Die Analysten der Société Générale bezeichnen den schwachen Ausblick als Gewinnwarnung, die Kollegen von Jefferies sprechen von einem Vertrauensverlust in die Langfristziele des Unternehmens.

Der Ausblick kam bei den Osram-Aktionären überhaupt nicht gut an. Die Aktie des Leuchtenherstellers rutschte am Mittwoch zeitweise über 21 Prozent ab auf weniger als 40,00 Euro. Damit notierten die Papiere so tief wie zuletzt im März des laufenden Jahres.

Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at