26.05.2014 14:28:47
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Original-Research: Viscom AG (von getinsight Research GmbH):
Original-Research: Viscom AG - von getinsight Research GmbH
Einstufung von getinsight Research GmbH zu Viscom AG
Unternehmen: Viscom AG
ISIN: DE0007846867
Anlass der Studie: Management-Interview
seit: 08.05.2014
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Thomas Schießle und Benjamin Ludacka
Investitionsneigung steigt, starke Resonanz auf neue Produkte, Guidance
2014 bestätigt
getinsight Research führte am 08. Mai im Rahmen der SMT-Messe in Nürnberg
ein Interview mit Herrn Volker Pape (CMO) von der Viscom AG:
1. Herr Pape, wie ist der Messeverlauf hier in Nürnberg?
'Wir sind recht zufrieden mit dem Verlauf der SMT in Nürnberg (06. bis
08.05.2014). Die Anzahl der Messekontakte (Leads) liegt zwar zum
gegenwärtigen Zeitpunkt leicht hinter der des Vorjahres; die
Ernsthaftigkeit des Interesses der Kunden, so die Einschätzung des
Vertriebs, ist zugleich jedoch sehr ausgeprägt. Die Zahl der sogenannten
'A-Leads', die auf eine hohe Wahrscheinlichkeit der Auftragsvergabe
hinweisen, ist also recht groß.
Das wir als 'rundum 3D-Anbieter' goldrichtig liegen, haben bereits die
global bedeutenden Industriemessen in diesem Jahr gezeigt. Viele Kunden
sind überzeugt davon, mit der 3D-Vermessung endlich alle Fehler finden zu
können. Das ist aber nur mit dem richtigen Ansatz technisch sinnvoll. Wir
sind uns sehr sicher, eine technologisch hervorragende Lösung anbieten zu
können, die auch tatsächlich 3D vermessen kann und das in einem für die
vollumfängliche Prüfung der Leiterplatte notwendig großen Messbereich.'
2. Wie entwickelt sich in diesem Zusammenhang das Marktumfeld?
'Ausreichender Messbereich ist ein kritischer Gesichtspunkt. Viele Geräte
am Markt haben aus unserer Sicht starken Verbesserungsbedarf, um eine
vollständige 3D-Vermessung zu gewährleisten. Unsere Systeme benutzen zur
Vermessung einen orthogonalen Projektor und vier oder acht geneigte
Kameras, was auch den großen Vorteil sehr hoher Prüfgeschwindigkeit hat.
Auch die Flexibilität der Systeme wird für die Kunden immer wichtiger.
Deshalb kommt das neue 3D-AOI-System Viscom S3088 ultra sehr gut an. Es
verbindet die Flexibilität der AOI-Systeme der Viscom S3088-Familie mit den
Stärken des Hochleistungskameramoduls XM-3D. Die AOI-Systeme S3088 sind
darauf ausgelegt, unterschiedliche Anforderungen von der Kleinserie bis zur
High-Volume-Low-Mix-Fertigung, flexibel abzudecken. Das XM-3D-Kameramodul
ermöglicht dazu besonders schnelle Inspektionen sowohl bei hochauflösenden
geneigten Ansichten als auch bei 3D-Analysen.'
3. Erschließen Sie sich neue Absatzmärkte und Kundengruppen?
'Insbesondere 3D ist ein Thema bei der optischen Prüfung von elektronischen
Bauteilen, das die Kunden fasziniert. Ihr Interesse jedenfalls ist sehr
groß. Ob wir damit tatsächlich neue Kundengruppen erschließen, ist noch
offen, denn dazu ist das Thema noch zu neu. In jedem Fall ist es unser
Anspruch, als Innovations- und Qualitätsführer technologisch sinnvolle
Lösungen zu präsentieren. Das wird - auch hier auf der SMT - honoriert.'
4. Erstmals präsentieren Sie hier in Nürnberg das VISCOM S3088 CCI System
für die Inspektion von Schutzlacken - ein neuer Volumenmarkt?
'In der Tat, mit der S3088 CCI sind wir sehr weit vorn im
Wettbewerbsumfeld. Es ist ein brandneues Produkt, das wir erstmals hier in
Nürnberg der Öffentlichkeit zeigen. Das Kundeninteresse ist sehr
erfreulich. Wir sind dabei in ein neues Segment vorgestoßen, das aktuell in
aller Munde ist. Unsere Lösung ist 'IPC-konform'; weitere Systeme für
andere Coating-Wege sind in der Entwicklung.
Die 'S3088 CCI' überprüft trockene Schutzlackschichten auf elektronischen
Baugruppen zum einen auf Vollständigkeit, zum anderen wird die Lackdicke
gemessen. Die künftige Nachfrage wird wohl recht automobilgetrieben sein,
wenn man bedenkt, wie wichtig Spritzwasser- und Feuchtigkeitsschutz bei der
Elektronik im Auto ist. Aber es sind auch mobile Endgeräte, die zunehmend
in tropisch-feuchten Regionen verkauft werden und bei denen der Schutzlack
kritische Bedeutung bekommt.'
5. Muss in der Industrie dahingehend noch eine Grundsatzentscheidung
getroffen werden?
'So ist es. Im Automotivebereich ist der Druck der OEM's auf die
Lieferanten so groß, dass diese folgen müssen. Im Consumerbereich steht die
Entscheidung einiger High-End-Anwendungen kurz bevor. Nach und nach werden
geringerwertige Produkte folgen. Es dürfte sich schon bald ein spannender
Markt entwickeln, in dem wir uns gute Chancen ausrechnen.'
6. Hat sich auch der allgemeine konjunkturelle Hintergrund aufgehellt?
'Ja, das schätzen wir so ein. Dieses Szenario war auch Planungsgrundlage
für das laufende Geschäftsjahr. Wir erwarten einen Jahresumsatz von EUR 55 -
60 Mio. und eine EBIT-Marge zwischen 13 - 15 %.'
7. Die Schwankungen im Ordereingang sind in den vergangenen Jahren immer
größer geworden - ein Trend?
'Die Bieterverfahren verschärfen sich und die Zahl der Parallelanfragen
nimmt zu. Dies gilt insbesondere für die Automobil-Zulieferindustrie, in
der wir traditionell sehr stark vertreten sind. Unsere Kunden bieten immer
öfter für dasselbe Projekt bei den anfragenden OEM's. Mit unserer
Marktposition haben wir gute Chancen das Projekt letztendlich zu gewinnen.
Diesen Trend sehen wir aber auch in anderen Industrien, wie z.B. für die
EMS-Kunden in Asien, von denen wir zunehmend Anfragen erhalten, die jedoch
nicht immer zu einem Auftrag führen und zeigen, dass wir in dieser
Kundengruppe noch nicht so stark vertreten sind wie gewünscht.
Der beschriebene Weg der Diversifizierung bleibt also eine sinnvolle
strategische Zielsetzung. In diesem Zusammenhang sind wir besonders stolz
auf das im Q1/14 vermeldete Großprojekt über rund EUR 4 Mio. aus der
'3C'-Kundengruppe.'
8. Warum?
'Das erwähnte Großprojekt ist ein sogenannter 'Marketing-Hook'. Ein Art
Brückenkopf, von welchem aus die Kundenbeziehung weiter ausgebaut werden
kann. Langfristige Projekte mit diesem in Asien wohlbekannten Hersteller
sollen folgen - die Gespräche dazu laufen bereits. Zusätzlich sollte die
Entwicklung dort auch unsere Positionierung bei anderen EMS-Anbietern
positiv beeinflussen. Aus diesem Grund haben wir auch bewusst unser
Vertriebsteam in China verstärkt. Sie wissen ja, dass wir immer stärker das
'global application team' einsetzen, welches im Grunde in den Zielregionen
den Know-how-Transfer - von Hannover in Richtung Kunden - erheblich
beschleunigt und verbessert. Das hilft auch in der Projektakquisition. Wir
hoffen auf entsprechende Erfolge in der Zukunft.'
9. Es gilt also nachhaltig in den Markt zu investieren?
'Dort, wo wir Nachholbedarf sehen - im EMS- und '3C'-Segment - in jedem
Fall. Das gilt aber auch im Automobilzulieferbereich, wo wir vom Wettbewerb
stark bedrängt werden, weil dieses Segment besonders lukrativ ist. Der
Wettbewerb schläft nicht; das gilt aber auch für uns! Selbst dort wo wir
Kunden verloren haben oder verloren geglaubt haben; stellen wir fest, dass
dieser nicht selten schnell merkt, was er an uns hatte.'
10. VISCOM legt Wert auf Innovation, Flexibilität und Integration - ein
USP?
'Ja, eine Positionierung, die wir uns ganz gezielt ans Revers heften. Wir
sind eine der wenigen Firmen, die ein vollständiges Portfolio an
Prüfsystemen für die komplette SMT-Linie anbieten. Wir halten alle
Prüfmöglichkeiten, die man optisch und röntgentechnisch sinnvoll
durchführen kann, vor. Damit kann man im Grunde alle wesentlichen
Informationsquellen entlang des Produktionsprozesses vernetzen. Genau
dieses Thema bieten wir unter dem Namen 'Quality Uplink' an.'
11. Welche Entwicklungstrends verfolgt VISCOM?
'Seit einiger Zeit ist es 3D, das auch ein positives Echo vom Markt
erfährt. Optische Prüfverfahren verfeinern und röntgentechnische Systeme
weiterentwickeln - dort sind wir technologisch besonders stark. Unsere
Neuerungen zeigen wir auch hier in Nürnberg und weitere werden folgen.
Wir werden z.B. im kommenden Jahr ein für den Inlineeinsatz besonders
leistungsfähiges Röntgensystem entwickeln. Wir bieten heute bereits mit der
'X7056FPD' ein System an, das mit einem verfahrbaren Flat Panel Display
arbeitet und somit sehr präzise 3D-Bilder für hochpräzise Auswertungen -
bei einem etwas geringeren Durchsatz - liefert. Kunden aus der
professionellen Kommunikationstechnik z.B. Luft- und Raumfahrt und
Satellitenkommunikation mit hohem Qualitätsanspruch und niedrigen
Taktzeiten setzen das System sehr gerne ein.
Integration ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit. Höherer
'First-Pass-Yield' und geringere Fehlerquoten bedeuten höhere Effizienz im
Prozess. Hier ist das Haupteinsatzfeld der AOI- und AXI-Prüfung. Mit der
Software-Interface-Integration werden wir das weiter fördern.
All das soll dazu beitragen die Zahl der Kundengruppen zu verbreitern, so
dass wir nicht mehr so automobillastig sein werden. Elektronikfertiger in
Asien und die '3C'-Kundengruppe stehen in diesem Zusammenhang im
Akquisitions-Fokus.'
12. Braucht VISCOM mehr Entwicklungspersonal, alle sprechen von
Fachkräftemangel?
'Zur ersten Frage: Ja!
Wie in der Vergangenheit wollen wir hierbei auch künftig auf Effizienz und
eine gewisse Flexibilität achten. Deshalb arbeiten wir - wie im Fall der
Entwicklung unseres 'XM-Moduls', unserer jüngsten Kamera-Technologie -
projektgebunden und mit gutem Erfolg mit Partnern zusammen und bauen nicht
in jedem Fall und ausschließlich nur eigene Ressourcen auf.
In einigen Projekten arbeiten wir mit Hochschulen, mit
Forschungseinrichtungen und im Verbund mit anderen Unternehmen zusammen.
Das Thema 3D und 3D-Visualisierung ist zum Beispiel an der Uni Hannover
angesiedelt; mit der Frauenhofer-Gesellschaft sind wir beim Thema 'Big
Data' gemeinsam unterwegs.
Zur zweiten Frage: Ja, es wird nicht einfacher. Von einer Mangelsituation
können wir aber nicht sprechen. Wir haben das Glück, dass VISCOM einen sehr
guten Ruf in der Branche genießt, Mitarbeiter also gerne zu uns kommen.
Interessante Arbeitsplätze und ein gutes Betriebsklima sorgen dafür, dass
die Fluktuationsrate nach wie vor sehr gering ist.'
Fazit von getinsight Research:
Neues Prüfsystem 'S3088ultra' findet ersten Anklang
Viscom will 2014 kräftig wachsen und baut gegenwärtig sein Produktportfolio
entsprechend aus. Das Thema 3D-Inspektion nimmt eine zentrale Rolle dabei
ein. Das auf der jüngsten SMT-Messe vorgestellte neue Prüfsystem
'S3088ultra' hat zentrale Bedeutung und findet erstes und hohes Interesse
bei der Kundschaft. Es gilt u.E. abzuwarten, inwieweit mit der
Innovationsoffensive dem bestehenden Preisdruck entgegengewirkt werden
kann.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/12332.pdf
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Mainzer Landstraße 50
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